Fern von euch
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Das war so eine Art Schrei, mir hat's fast die Kehle zerrissen, ich wollte es ja unterdrücken, dieses Lachen. Gilbert hat mitgelacht, als ich gesagt hab, er sei ein Blödmann mit seinen Witzen, das sei jetzt wirklich nicht der Moment, und dann kam mir der Gedanke, daß Marthe mich von drinnen hören kann, wie ich gelacht hab. Darum hab ich zum Fenster geschaut, und ich hatte Angst, daß ich sie dort hinter dem Vorhang seh, ich hatte Angst vor der Trauer bei ihr, und ich wollte, daß es sie nicht gibt. Irgendwie, ich weiß nicht, wollte ich, daß Marthe gar nicht dasein kann, daß es dieses Häufchen Elend gar nicht geben kann. Auch das sollte es nicht geben können, diesen Spiegel von meinem Leben in ihrem Gesicht, dieses Spiegelbild von dem, was man nun zu tragen hat und immer in diesem vertrauten Gesicht stehen wird, von dem ich noch vor kurzem gedacht hab: dem sieht man an, daß sie sich ihre Träume bewahrt hat, die Marthe, und dann das Vertrauen, und diese Zärtlichkeit immer zwischen uns, immer, auch wenn mal Flaute war, wenn beim anderen täglich etwas abgeblättert ist vom Glanz, in dem man ihn einmal gesehen hat. Mir wäre am liebsten gewesen, daß sie gar nicht da ist. Daß ich das allein trage, und daß ich mir wenigstens etwas vorlügen kann und mir Geschichten erzählen und mich kaputtlachen, daß ich sagen kann wie einer, den das überhaupt nicht juckt: In der Zeitung steht ein Bus mit Japanern ist umgestürzt und drei sind tot was du nicht sagst doch doch echt, und darüber blödeln und sagen so was passiert eben mal und sagen die hat's erwischt, darüber reden wie über einen Unfall ir-gendwo, nur so tun als würde man es schlimm finden und einzig davor Angst haben daß einmal so was passiert und jemand von meiner.