Führungsorganisation in Familienunternehmungen
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Die Behandlung der Familienunternehmung fristet in der wissenschaftlichen Diskussion bislang eher ein Schattendasein. Dies ist erstaunlich, wenn man sich alleine die Bedeutung dieser Unternehmungsform für die Volkswirtschaft vor Augen führt. Einzelne Autoren prägen in diesem Zusammenhang sogar eine sog. 'Vernachlässigungsthese', wonach das Verhalten großer Kapitalgesellschaften prinzipiell als Normverhalten für alle Unternehmungen gilt und besondere Pro-blematiken anderer Unternehmungsformen – wie z. B. der Familienunternehmung – keine herausragende Rolle spielen bzw. vollständig zu vernachlässigen sind. Dass diese Einstellung so nicht gelten kann, zeigt jedoch die 'Demontage des Erfolgsmythos anonymer Großunternehmen' insbesondere in der letzten Zeit. Zahlreiche Zusammenbrüche von großen Konzernen und die damit einhergehende 'Vertrauenskrise' in das Top-Management haben das Modell der Familienunternehmung wieder salonfähig gemacht und zu einer vermehrten Hinwendung der betriebswirtschaftlichen Forschung zu dieser Unternehmungsform geführt. Im Rahmen einer explorativen Studie wird in dieser Arbeit zunächst theoretisch und empirisch gestützt ein Forschungsrahmen zur Thematik „Führungsorganisation in Familienunternehmungen“ entwickelt. Dieser dient als Basis zur Formulierung eines Interviewleitfadens zur systematischen Erfassung sowohl der Inhalte der Führungsorganisation der Familienunternehmungen als auch der zugrunde liegenden Beweggründe und Einflussfaktoren. Die Ergebnisse der Interviews mit den familienangehörigen Entscheidungsträgern werden schließlich in einem Erklärungsrahmen zusammengefasst. Neben einem Beitrag zur Theorie der Führungsorganisation und der Familienunternehmungsforschung werden in der Arbeit auch praxisorientierte Erkenntnisse für die Entscheidungsträger in Familienunternehmungen erarbeitet.