Maria in der Theologie Hildegards von Bingen
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Hildegard von Bingen gehört zu den bekanntesten Gestalten des Mittelalters. Was jedoch den theologischen Inhalt ihrer Schriften angeht, liegt ihr Werk größtenteils unerschlossen da. Die vorliegende Studie geht aus der Perspektive systematischer Theologie auf Hildegard zu und verfolgt die Rolle, die die jungfräuliche Gottesmutter Maria in Hildegards Konzeption der Heilsgeschichte spielt. Sie fragt nach Maria im Kontext des Ratschlusses Gottes, in Christus Mensch zu werden, im Kontext der Schöpfung, in der die Inkarnation des Schöpfungswortes vor(aus)gebildet ist, und nicht zuletzt im Kontext der Kirche, die nachösterlich der Gegenwärtigsetzung der Inkarnation dient. Dabei schält sich die fundamentale Bedeutung der Jungfräulichkeit Mariens für Hildegards inkarnatorisch ausgerichete Theologie heraus. Außerdem kann gezeigt werden, dass Hildegards Marienbild weitgehend unbeeinflusst ist von der sich zu ihrer Zeit wandelnden und steigernden Marienfrömmigkeit. Es wurzelt vielmehr ganz im christologisch verankerten Nachsinnen über Maria, wie es der Überlieferung patristischer und monastischer Theologie entspricht.