Prozessmodell für Integration Excellence

Der beschleunigte Wandel politischer, technologischer und ökonomischer Rahmenbedingungen hat im Zuge der Globalisierung zu einer erheblichen Wettbewerbsverschärfung in vielen Branchen geführt. Vor diesem Hintergrund lassen sich in zunehmendem Masse Unternehmensakquisitionen beobachten. Ihr Ziel, die Überlebensfähigkeit des erwerbenden Unternehmens durch die Integration des Akquisitionsobjektes zu verbessern, wird jedoch in der Mehrzahl der Fälle nicht erreicht. Das Anliegen dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Prozessmodells zur qualitätsorientierten Integrationsplanung und -realisierung. Dazu verbindet sie die beiden interdisziplinären Forschungsgebiete der Qualitätswissenschaft sowie der Akquisitions- und Integrationsforschung. Zunächst werden die wesentlichen Risiken und Erfolgsfaktoren akquisitionsbedingter Integrationsvorhaben beschrieben, wobei neben den Erkenntnissen der einschlägigen Literatur auch Erfahrungen aus industriellen Praxisprojekten Berücksichtigung finden. Als Rahmen dient das EFQM-Modell für Excellence, das auf die spezifischen Herausforderungen von Unternehmensakquisitionen angewendet wird. Im Hinblick auf das zu entwickelnde Prozessmodell erfolgt zudem eine Operationalisierung der Risiken und Erfolgsfaktoren, die sich in einem umfassenden Indikatorsystem manifestiert. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird das „Prozessmodell für Integration Excellence“ vorgestellt. Anhand von sechs Prozessschritten, die sich in drei vor- und drei nachvertragliche Schritte teilen, werden Ziele, Ansatzpunkte und Instrumente zur Bearbeitung eines Integrationsprojektes aufgezeigt. Jeder Prozessschritt endet mit einem Quality Gate, an dem die zuvor identifizierten Indikatoren Anwendung finden. Diese Systematik ermöglicht eine methodische Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit und unterstützt die Entscheidungsfindung über den Fortgang des Projektes. Mit Hilfe der Storytelling-Methodik erfolgt schliesslich die Darstellung eines exemplarischen Prozessablaufs.