Value reporting in IFRS-Abschlüssen und Lageberichten
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Value Reporting, das im einschlägigen Schrifttum auch als wertorientierte Unternehmensberichterstattung oder als Shareholder Value Reporting bezeichnet wird, zählt zu einem aktuellen Thema der Betriebswirtschaftslehre. Das Ziel der Un-ternehmensberichterstattungspraxis bestand in Deutschland bis in die Mitte des vergangenen Jahrzehnts meist lediglich darin, die gesetzlichen Bestimmungen zur Offenlegung einzuhalten. Die Bedürfnisse der Kapitalmarktteilnehmer, d. h. vor allem der Investoren, rückten erst spät in den Fokus der berichterstattenden Unternehmen. Diese Entwicklung wird daran deutlich, dass Jahresabschlüsse nach internationalen Rechnungslegungsregeln, nämlich den U. S. GAAP oder den IAS (heute IFRS), zunehmend erst ab Mitte der 1990er Jahre für deutsche Unternehmen bedeutsam wurden. An eine investorenorientierte Unternehmensberichterstattung sind besondere Anforderungen zu stellen: Investoren stehen vor der Entscheidung, Anteile an Unternehmen zu halten oder über Wertpapierbörsen zu erwerben bzw. zu veräußern. Für diese Entscheidung müssen sie das entsprechende Unternehmen bewerten. Die Investoren greifen bei der Bewertung von Unternehmen vor allem auf die fundamentale Aktienanalyse zurück. Grundsätzlich sind zwei Verfahren zur Ermittlung des inneren Wertes eines Unternehmens zu unterscheiden: Das Einzelbewertungs- und das Gesamtbewertungsverfahren. Durch die Wahl des Verfahrens wird der Informationsumfang determiniert, den die Investoren benötigen, um den Unterneh-menswert ermitteln zu können. Mit dem Einzelbewertungsverfahren können die Investoren den Reinvermögenszeitwert und mit dem Gesamtbewertungsverfahren den Zukunftserfolgswert ermitteln. Value Reporting ist deshalb als die regelmäßige, strukturierte externe Berichterstattung eines Unternehmens zu definieren, die geeignet ist, die Informationsasymmetrien zwischen interner und externer Sicht des Unternehmens zu verringern und die Ermittlung des Unternehmenswertes durch die (potentiellen) Investoren zu ermöglichen bzw. zu verbessern. Heumann arbeitet ausgehend von den Konzepten der Unternehmensbewertung systematisch praxisgerechte Berichtselemente heraus, die es den Investoren von Un-ternehmen ermöglichen, den Wert des Unternehmens besser einzuschätzen und ihre Investitions- bzw. Desinvestitionsentscheidung zu fundieren. Die einzelnen erarbeite-ten Berichtselemente enthalten eine Vielzahl von Anregungen für Unternehmen, um die Publizitätsqualität im Sinne der Investoren deutlich zu verbessern. Die im Rahmen der Arbeit durchgeführte empirische Untersuchung zur Bedeutung der einzelnen Berichtselemente ist aufgrund der Zahl an befragten Finanzanalysten, Fondsmanager und sonstigen Kapitalmarktexperten durch die Adressaten bzw. die Vertreter der Adressaten objektiviert.