Qualitätsprüfung im Anfrageoptimierungsprozeß relationaler Datenbanksysteme

Relationale Datenbanksysteme stellen heute einen integralen Bestandteil der Informationsarchitektur der meisten Unternehmungen dar. Sie dienen als Informationsspeicher für Administrations- und Dispositions-, zunehmend aber auch für Planungs-, Kontroll- und vor allem Steuerungssysteme. Die Investition in die Basistechnologie Datenbanksystem bedeutet in diesem Kontext für jede Unternehmung eine Entscheidung mit vielfältigen Folgewirkungen. Die vorliegende Arbeit ist der Versuch, auf der formalen Grundlage des Relationenmodells eine externe Qualitätsprüfung für Relationale Datenbanksysteme zu definieren und prototypisch zu realisieren. Den Kern einer externen Qualitätsprüfung für Relationale Datenbanksysteme als herstellerunabhängige Prüfung von Produkteigenschaften stellt aufgrund ihrer zentralen Bedeutung die Prüfung der Qualität der Anfrageoptimierung, also die Fähigkeit des Relationalen Datenbanksystems zur Gestaltung von Anfragen unter diversen Zielsetzungen und Restriktionen, dar. Der Aufbau des Rahmenwerkes zur Prüfung der Qualität des Anfrageoptimierungsprozesses erfolgt in 2 Schritten: Zunächst werden auf der Grundlage der Relationenalgebra Transformationen identifiziert, die die Minimalanforderungen an die Anfrageoptimierung in Relationalen Datenbanksystemen darstellen. Diese werden im zweiten Schritt sukzessive in Anforderungen überführt, die für ein SQL-basiertes Datenbanksystem anwendbar sind. Das Rahmenwerk wird schliesslich einem Anwendungstest unterzogen, in dem die zuvor definierten Transformationen auf ein Produkt angewendet werden. Das Ergebnis einer derartigen produktbezogenen externen Qualitätsprüfung gibt einer Unternehmung einen neutralen Massstab an die Hand, mit dessen Hilfe die Investitionsentscheidung für ein Relationales Datenbanksystem fundiert werden kann. Diese Arbeit wurde 2005 mit dem Forschungspreis des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal ausgezeichnet.