Sicilia
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Die Eroberung Siziliens durch die Römer und die Einrichtung der römischen Provinz Sicilia im Jahre 241 v. Chr. erweiterte innerhalb der religiösen Systeme Roms und zunächst vor allem der Städte Siziliens das Feld von religiöser Kommunikation und Präsenz. Heike Kunz untersucht die Religion in verändertem politischen und administrativen Umfeld und die Art und Weise, wie sich Sizilien im Bereich Religion in das römische Imperium einfügte. Sicilia, die älteste römische Provinz, ermöglicht die Rekonstruktion der religiösen Kommunikation von der imperialen Frühzeit bis zum Abschluß der römischen Reichsbildung. Behandelt werden die gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen und kulturellen Erscheinungsformen von Religion in der Provinz Sicilia: u. a. Religionspolitik der Führungselite, Sakralrecht, Mythos (z. B. die Aeneas-Sage), Rituale im öffentlichen und privaten Kultus (z. B. Feste und Spiele, Bestattungsbräuche), Organisation von Religion (Magistrate und Priester als Träger, Kultteilnehmer, Aufsichtspersonal), Fasti (von Taormina), einzelne Sakralbauten, die Gestalt lokaler Panthea sowie Herkunft und Diffusion einzelner Kulte. Dem wird die Form der selektiven Integration sizilischer Kulte in Rom und die dortige religiöse Landschaft gegenübergestellt. Mit Rom und dem griechisch geprägten, aber auch durch Elemente punischer Religion gekennzeichneten Sizilien treffen religiöse Kulturen aufeinander, deren Verhalten unter dem Eindruck eines neuentstandenen politischen Raums untersucht wird.