Möglichkeiten der Standardisierung in der Infrastrukturplanung von Eisenbahnknoten
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Die infrastrukturelle Gestaltung von Eisenbahnknoten wird zum einen von den sich ergebenden Anforderungen und zum anderen von den geltenden Planungsrichtlinien beeinflusst. In den letzten Jahrzehnten sind die verkehrlichen und betrieblichen Randbedingungen weit reichenden Veränderungen unterworfen. Die betrieblichen Anforderungen an Eisenbahnknoten sind gegenüber den verkehrlichen Anforderungen in den Vordergrund getreten. Eine Anpassung der Infrastruktur ist aus wirtschaftlichen und funktionalen Gründen erforderlich. Für die Infrastrukturplanung von Eisenbahnknoten gibt es derzeit kein geschlossenes Regelwerk, welches den betrieblichen Infrastrukturplaner zu einem zukunftsorientierten und damit nachhaltigen Zielzustand der Infrastruktur eines Eisenbahnknotens führt. In dieser Arbeit werden daher Möglichkeiten der Standardisierung in der Infrastrukturplanung von Eisenbahnknoten aufgezeigt. Diese erstrecken sich sowohl auf das Verfahren bei der Infrastrukturplanung als auch auf die Gestaltung der Infrastruktur. Ausgehend von den identifizierten Standardisierungsmöglichkeiten wird ein Verfahren vorgestellt, das durch eine integrierte Betrachtung von Planungsprocedere und Infrastrukturmodulen die Ableitung eines nachhaltigen betriebsoptimalen Zielzustands eines Eisenbahnknotens ermöglicht. Ausgehend von einer Analyse ausgewählter Knoten der DB Netz AG wird eine Typisierung und Klassifizierung der Knoten vorgenommen. Darüber hinaus werden betrieblich-infrastrukturelle Grundlagen in Knoten analysiert. Hier steht die Betrachtung der Wechselwirkungen von Verkehrsströmen in Knoten, die Funktionalität von Gleissystemen, die Ermittlung von Kapazitätskennwerten für Gleissysteme und die betriebsoptimale Anordnung von Überholungsgleisen im Vordergrund. Zur detaillierten Betrachtung der Wechselwirkungen von Gleissystemen und verschiedenen Betriebsprogrammen ist eine Simulation mit dem eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Verfahren Railsys durchgeführt worden. Die Erkenntnisse aus Simulation und Betrachtung der betrieblich-infrastrukturellen Grundlagen werden für die Formulierung allgemeingültiger Grundsätze verwendet, welche wiederum in das Planungsprocedere einfließen. Die Funktionsweise des Verfahrens wird am Beispiel des Knotens Friedberg (Hessen) demonstriert. Es wird gezeigt, wie mit Hilfe der Modularisierung einerseits ein Eisenbahnknoten im Ist-Zustand funktional verstanden werden kann und andererseits ein optimaler Zielzustand der Infrastruktur abgeleitet werden kann.