Der Korankommentar von Husein Djozo
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Wenn der Islam Thema ist, richten sich meist alle Blicke in Richtung arabische Länder, obwohl gerade den Muslimen aus dem ehemaligen Jugoslawien eine Schlüsselfunktion für den europäischen Islam zukommt. Welchen Beitrag Bosnien-Herzegowina und der bosnische Islam leisten kann, zeigt hier Ibrahim Dzafic. Im ersten Teil stellt der Autor die politischen, sozialen, wissenschaftlichen und literarischen Verhältnisse in Bosnien-Herzegowina von 1918 bis 2000 dar. Der zweite Abschnitt bringt den biographischen Blick auf die wichtigsten Kommentatoren wie Husein Djozo (1912-1982), Mehmed Handzic (1906-1944), Jusuf Ramic (geb. 1938), Omer Nakicevic (geb. 1927), Enes Karic (geb. 1958). Weiterhin wird der Einfluss ausländischer Bildungszentren auf bosniakische Korankommentatoren beleuchtet. Im Zentrum der Untersuchung einzelner Werke dieser Korankommentatoren steht dann die Arbeit von Husein Djozo, der mit seiner Übersetzung des Korans mit Kommentar und Islam in der Zeit wesentliche Grundlagen für die Existenz der bosniakischen Muslime in einem religiös-pluralistischen Kontext erarbeitet hat und dies auch unter naturwissenschaftlicher Beweisführung für den Islam. Dzafic zeigt so, dass Husein Djozo, der über den zeitgenössischen Zugang zur Anwendung islamischer Vorschriften gesprochen hat – wie Zakât (Almosensteuer), Hajj (Pilgerfahrt nach Mekka), Sadaqa al-Fitr (freiwillige Almosenspende) – immer noch zu den bedeutendsten Modernisten in Bosnien-Herzegowina zu zählen ist.