Ihr glücklichen Augen
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Den dritten Band der „Kleinen Karlsruher Bibliothek", in der seit 2006 jedes Jahr bis zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe ein ausgewählter Titel erscheint, bilden die Lebenserinnerungen des Schriftstellers und Journalisten Albert Herzog. Zuvor sind in der von Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Thomas Lindemann initiierten Reihe die Titel „Die versunkene Stadt“ von Albert Geiger und Otto Müssles „Von stillen Winkeln einer Stadt“ erschienen. Geboren in Barmen, heute Wuppertal, kommt Albert Herzog über Berlin nach Karlsruhe, um hier Chefredakteur der „Badischen Presse“ zu werden. Der Zugereiste wird freundlich aufgenommen und bald ist er selbst Teil des kulturellen Lebens der Fächerstadt. Herzogs Erinnerungen lassen das gesellschaftliche Karlsruhe um die Jahrhundertwende lebendig werden: Von glanzvollen Theateraufführungen und rauschenden Bällen wird erzählt, Felix Mottl dirigiert, Isadora Duncan tanzt, wegweisende Gespräche mit den großen Persönlichkeiten der Zeit werden geführt und mit vielen Künstlern und Wissenschaftlern ist Herzog privat bekannt und befreundet, was die Begegnungen sehr anschaulich und persönlich macht. Als Journalist ist Herzog in den auch heute noch rätselhaften „Fall Hau“ des Jahres 1907 verstrickt und geht für das Recht auf freie Meinungsäußerung sogar ins Gefängnis. Gerade weil die dunklen Stunden nicht verschwiegen werden, schildert Herzog in „Ihr glücklichen Augen“ knapp 30 erlebte Jahre in der Fächerstadt. Damit erzählt er ein Stück Karlsruher Geschichte, wie sie in keinem Geschichtsbuch stehen.