Handlungsmuster und Bildroutinen der Berichterstattung über den Irak-Krieg 2003
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Der zweite Irak-Krieg war 2003 in aller Munde. Aber nicht politische Konstellationen prägten die öffentliche Meinung. Das Fernsehen mit seinen Bildern aus dem Staub des Nahen Ostens bestimmte die Debatte. Fernsehbilder funktionieren als Augenzeugenbericht, aber auch als visuelle Anklage oder Abenteuerfilm. Korrespondenten informieren, aber zugleich inszenieren sie auch. Und viel zitierte Experten machen aus dem realen Krieg nur allzu leicht ein hypothetisches Experiment. Professionelle Konstruktionsprinzipien der Bildberichterstattung in den Fernsehnachrichten steuern demnach die öffentliche Wahrnehmung von kriegerischen Konflikten. Der Krieg wird zum Medienereignis. Fernsehbilder und Bildsequenzen funktionieren in ihrer Wirkung nach hochkomplexen Prinzipien. Ihre wissenschaftliche Decodierung ist deshalb überfällig. Axel Niclas analysiert in diesem Buch die Repräsentationsprinzipien und definiert, diskutiert und subsumiert Handlungsmuster und Bildroutinen der Kriegsberichterstattung in den Fernsehnachrichten. Zuschauer, Meinungsbildner und Journalisten werden Fernsehbilder nach der Lektüre mit anderen Augen sehen. Zudem stehen die Nachrichten-Macher Fritz Frey, Matthias Fornoff und Peter Kloeppel in Interviews Rede und Antwort.