CO2-Sequestration
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AuszugDie CO2-Sequestration gilt als Schlüssel dafür, dass weiterhin Energie aus Kohle gewonnen werden kann, ohne dass die Erderwärmung durch daraus resultierende CO2-Emissionen weiter steigt. Ein Problem ergibt sich vor allem daraus, dass Kraftwerke eine Amortisationszeit von etwa 30 Jahren haben und daher mit der Zulassung für diesen Zeitraum die CO2-Emissionen praktisch festgeschrie-ben sind, mithin aus heutiger Sicht bis nach 2040 und damit in eine Zeit hinein, für die Deutschland eine Reduktion der CO2-Emissionen um 80 % ins Auge gefasst hat. Die restlichen 20 % drohen dann durch bereits heute zugelassene Anlagen ausgefüllt zu sein, so dass kein Spielraum mehr be-steht. Allerdings stößt auch die CO2-Sequestration auf Skepsis. „Empfängerbundesländer“ wie Schleswig-Holstein haben naturgemäß stärkere Vorbehalte als „Geberländer“ wie etwa Nordrhein-Westfalen. In Brandenburg regt sich in manchen Gegenden bereits starker Widerstand; in Ketzin bei Potsdam, wo ein Probebetrieb läuft sowie u. a. in Beeskow in Ostbrandenburg wurden Bürgerinitiativen gegen eine Speicherung von CO2 gegründet (F. A. Z. Nr. 284 vom 6.12.2010, S. 3). Daher steht die CO2-Sequestration zwischen Klimaschutz, Machbarkeit und Bürgerprotest bzw. Länderablehnung. Diese verschiedenen Perspektiven gilt es zu beleuchten. Zudem ist der rechtliche Rahmen ungewiss. Die CCS-Richtlinie gilt bereits und ist bis zum Sommer dieses Jahres umzusetzen, eine nationale Regu-lierung konnte aber bislang nicht verabschiedet werden. Daher stellt sich die Frage, wie eine solche aussehen soll und wie sich der Rechtszustand bis dahin darstellt. Diese verschiedenen Fragen werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln sowohl von Wissenschaft und Praxis beleuchtet. Die verschiedenen Interessen und Sichtweisen kommen deutlich zutage. Damit entsteht ein näheres Bild, auf welchem Stand die CO2-Sequestration insbesondere in recht-licher Hinsicht heute ist und welche Zukunftsperspektiven sich ergeben.