Der Einfluss sozialer Orientierungsreize auf das Fahrverhalten in Gefahrensituationen
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Im Straßenverkehr können verschiedene Objekte einen Einfluss auf die Interpretation einer Verkehrssituation haben. Beispielsweise kann ein Warnschild ein relevantes Konzept zur Situationsentwicklung aktivieren und so die Reaktion des Fahrers auf nachfolgende Reize verbessern. Doch inwieweit orientieren sich Autofahrer in ihrem Fahrverhalten auch an anderen Verkehrsteilnehmern? Im Fokus dieser Fahrsimulations- und Blickbewegungsstudie steht daher die Frage, ob sozialdeterminierte Objekte aus dem aktuellen Verkehrsumfeld (z. B. ein Fußgänger) einen Einfluss auf das Fahrverhalten besitzen und wie stark diese Verhaltensbeeinflussung im Vergleich zu statischen bzw. künstlichen Verkehrselementen (z. B. einem Schild) ist. In zwei verschiedenen Fahrsimulationen konnte nachgewiesen werden, dass die Präsentation von sozialdeterminierten, sich bewegenden Hinweis- oder Orientierungsreizen einen stärkeren Effekt auf das Fahr- und Blickverhalten in kritischen Verkehrsszenen hat, als dieses bei statischen Verkehrsobjekten der Fall ist. Dies lässt sich damit erklären, dass sowohl das visuelle Kontrollsystem als auch die Verhaltenspräferenzen des Menschen auf speziellen Selektions-mechanismen basieren, welche sich stärker an natürlichen bzw. ursprünglichen als an technisch-modernen Reizen orientieren.