Planung und Umsetzung der Nachserienversorgung in der Automobilelektronik
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Der durch die Globalisierung stark angestiegene Wettbewerbsdruck stellt Unternehmen vor die Herausforderung, den Kunden langfristig an das Unternehmen zu binden. Die effiziente Versorgung mit Ersatzteilen ist ein wesentliches Kriterium für eine nachhaltige Kundenbindung. In diesem Kontext führt insbesondere der Einsatz von elektronischen Komponenten, die oft nicht ohne weiteres nachzufertigen sind, zu neuen Herausforderungen für die Planung der Nachserienversorgung. Bekannte Lösungsansätze liefern zwar grundsätzliche Handlungsempfehlungen, z. B. in Form von idealtypischen Versorgungsstrategien, bleiben aufgrund der Komplexität der Problematik jedoch sehr abstrakt und stellen daher keine ausreichende Unterstützung für die Maßnahmenerarbeitung in der Praxis dar. Vor diesem Hintergrund leistet diese Arbeit einen Beitrag zur Verbesserung der Nachserienversorgung und damit der Kundenbindung. Die anschauliche und anwendungsorientierte Methodik befähigt Planungsverantwortliche in der Praxis, realitätsnahe Lösungen für Problemfälle der Nachserienversorgung strukturiert herzuleiten und umzusetzen. Dabei werden in der Wissenschaft etablierte Methoden und Werkzeuge erweitert und im Kontext der Nachserienversorgung angepasst. Die Analyse und Clusterung des Produktportfolios unter Berücksichtigung technologischer und marktbezogener Kriterien ermöglicht beispielsweise Erzeugnisse mit gleichen oder ähnlichen Fertigungsprozessen simultan zu betrachten. Im ersten Schritt kann die Vielzahl der zu planenden Objekte somit auf eine sinnvolle, überschaubare Anzahl reduziert werden. Die identifizierten Planungscluster benötigen ein geeignetes Versorgungsszenario. In Anlehnung an das Technology Roadmapping wird eine Methodik entwickelt, die zu einer Nachserienversorgungs-Roadmap führt. Durch das Roadmapping (Verfahren zur Erstellung einer Roadmap) und der Roadmap selber kann die konkrete Problemsituation und das hierfür notwendige Expertenwissen erfasst und visualisiert werden. Geeignete Versorgungsszenarien können geplant und dessen Umsetzung kann durch geeignete Maßnahmen sichergestellt werden. Da im Rahmen der Planung und Umsetzung der Nachserienversorgung für unterschiedliche Planungscluster wiederkehrende bzw. ähnliche Problemstellungen auftreten, wird ein Methoden und Maßnahmenbaukasten erarbeitet, der einerseits zu einer Beschleunigung der Planung führt und anderseits eine Standardisierung der Maßnahmen ermöglicht und somit auch Ansatzpunkt für die Nutzung von Kennzahlen bietet. In dieser Arbeit wird neben dem methodischen Teil ein Praxisbeispiel dargestellt, in denen die entwickelte Methodik zur Anwendung kam. Es wird verdeutlicht, dass die Methodik in der Praxis mit Erfolg eingesetzt werden kann und fallspezifisch adaptierbar ist.