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Übertragung und Gegenübertragung bei Joachim Scharfenberg

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Joachim Scharfenberg (1927-1996) gilt zu Recht als derjenige Praktische Theologe, der so wirksam wie kein anderer eine verbreitete Rezeption Sigmund Freuds in der Praktischen Theologie im deutschsprachigen Bereich angestoßen und bestimmt hat. Seine vielfach aufgelegte Monographie „Seelsorge als Gespräch“ (1972) war hier besonders wirkungsvoll. Das Werk geht der Frage nach, wie Freuds Konzept von „Übertragung und Gegenübertragung“ bei Scharfenberg aufgenommen ist und untersucht dazu wichtige Schriften Scharfenbergs. Markiert werden die Veränderungen und die Entwicklung bei Scharfenberg, Gemeinsamkeiten mit und Differenzen zu Freud sowie - für den späten Scharfenberg - auch gegenüber Donald W. Winnicott. Es kann nachgewiesen werden, dass die Verbindungslinien zu Scharfenbergs Texten aus den 1950er Jahren und von 1961 stärker sind, als dieser selbst es seinen Leser/innen verrät. Gezeigt wird, dass der integrative Entwurf der „Pastoralpsychologie“ von 1985 auch bestimmte Elemente der frühesten Veröffentlichungen wieder neu aufgreifen kann. So spiegelt sich in dem Œuvre Scharfenbergs die Seelsorgedebatte des 20. Jahrhunderts überhaupt. Scharfenberg erscheint nicht nur als profilierter Freudianer, sondern auch als einer, der mit seiner eigenen theologischen Biografie menschlich imperfekt umgegangen ist und sie doch in die spätere Fassung seiner Seelsorgekonzeption integrieren konnte.

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2012

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