Schirmdämpfungs- und Nahfeldmessungen mit einem elektro-optischen Sensorsystem unter Aspekten der elektromagnetischen Verträglichkeit
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Die Messung elektromagnetischer Feldstärken im Nahfeldbereich von Antennen ist eine grundlegende Messaufgabe. Ebenso wichtig ist die Messung der Schirmdämpfung von kleinen, zum Teil mit Leiterplatten bestückten Schirmgehäusen. Verwendete Feldsonden müssen dabei einerseits sehr klein sein, um auch bei eingeschränkten Platzverhältnissen Messungen zu ermöglichen. Andererseits müssen sie eine hohe Empfindlichkeit und Genauigkeit aufweisen, um eine ausreichende Messdynamik zu gewährleisten. Gerade auch bei sehr gut geschirmten Gehäusen muss es noch möglich sein, die Feldstärke im Inneren zu bestimmen. Außerdem dürfen die vorliegenden und zu untersuchenden Feldeigenschaften durch einzubringende Sensoren gar nicht oder nur in sehr geringem Maße verändert werden. Der in dieser Arbeit gezeigte Lithiumniobat-basierte elektro-optische Sensor besitzt sehr kleine Abmessungen und arbeitet vollständig passiv. Der Messaufnehmer besteht bis auf einen kleinen metallischen Dipol als Empfangsstruktur nur aus dielektrischen Materialien. Durch diese Eigenschaften ist er gut geeignet, auch in Gehäusen mit sehr begrenzten Platzverhältnissen eingebracht zu werden. In der vorliegenden Arbeit werden zunächst die theoretischen und physikalischen Grundlagen erarbeitet. Außerdem werden das verwendete Messsystem und die unterschiedlichen Messumgebungen explizit vorgestellt. Danach wird untersucht, ob der gezeigte Sensor prinzipiell für die Feldstärkemessung im Nahfeld geeignet ist. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Empfindlichkeit, aber auch auf die geringe Rückwirkung auf das ursprüngliche elektrische Feld gelegt. Hierfür werden Nahfeld-Messungen an einer Doppelsteghornantenne gezeigt und mit theoretischen Werten aus der Literatur verglichen. In einem zweiten Schritt werden die Nahfelddaten transformiert und mit Fernfeldmessungen der Hornantenne verglichen. Alle Daten liegen hierbei in sehr guter Übereinstimmung. Den Schwerpunkt dieser Arbeit stellen die eigentlichen Schirmdämpfungsmessungen dar. Dazu werden zunächst aktuelle Verfahren und Normen vorgestellt. Danach werden als erster Schritt Messungen an einem einfachen Schirmgehäuse gezeigt, um daran die wichtigsten Kopplungsmechanismen zu bestimmen. Diese zeigen sehr gute Übereinstimmung zu Simulationsergebnissen, die mit CST MICROWAVE STUDIO® generiert wurden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden weitere Messungen an einem reellen Schirmgehäuse für Motorsteuergeräte gezeigt. Dabei werden sowohl das leere, als auch das mit einer Leiterplatte bestückte Gehäuse vermessen. Außerdem wird gezeigt, dass die Empfindlichkeit des Sensors durch einfache Modifikationen signifikant gesteigert werden kann. Weitere Konsequenzen dieser Modifikationen werden ebenfalls bestimmt. Anschließend werden die Auswirkungen unterschiedlicher Beladungen des Gehäuses auf dessen Schirmwirkung ermittelt. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf mögliche Magnetfeldmessungen mit dem elektro-optischen Sensorsystem und ersten Messergebnissen für diese Anwendung.