Die drei Leben des Hubert F.
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Kann man durch Karl May zum Antifaschisten werden? Ja, wenn man lieber Winnetou liest, als sich in Deutschem Jungvolk und der HJ zum stählernen Herrenmenschen drillen zu lassen. Hubert Friesenbichlers Hass auf Hitler wird so groß, dass er mit 16 Jahren sein kleinbürgerliches Elternhaus in Salzburg verlässt, um in die Schweiz zu flüchten. In den dortigen Arbeitslagern wird er zum Kommunisten und nach seiner Rückkehr in die Heimat später zum Parteijournalisten. Aber die Zweifel wachsen, und Friesenbichler wird zu einem wichtigen Sprachrohr der Reformkräfte in der KPÖ. Im Streit um die Invasion der CSSR 1968 aus der Partei ausgeschlossen, manifestiert sich auch in der Leitung weiterer linker Zeitschriften sein Widerspruchsgeist gegenüber autoritären Dogmen. Hubert Friesenbichlers schriftlich festgehaltene Erinnerungen wurden von seinem Sohn Georg durch eigene Recherchen u. a. im Schweizer Bundesarchiv, bei Verwandten und Weggefährten ergänzt. Zusätzlich beleuchtet Georg Friesenbichler ausführlich die von der Forschung vernachlässigten Medienimperien, die Österreichs Parteien einst besaßen, und geht der Frage nach, was aus der linken Publizistik wurde.