Kirchliche Personalführung am Beispiel der Jahresgespräche
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Nahezu alle (evangelischen) Großkirchen in Deutschland haben nach der Jahrtausendwende flächendeckend Mitarbeiter- oder Personalentwicklungsgespräche eingeführt. In der Hannoverschen Landeskirche wurde deren Einführung als „Jahresgespräche“ besonders breit diskutiert. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Diskussionen als Ausdruck eines veränderten Selbstverständnisses der gesamten Leitungspraxis der evangelischen Kirchen und stellt sie in den Kontext der Debatten zur kirchlichen „Organisationsreform“, die seit den 1990er Jahren die Praxis und Theorie der Kirche beschäftigen. Anhand der Visitation wird ein Modell entwickelt, das kirchliches Leitungshandeln und die damit verbundenen Konflikte und Spannungsfelder in drei Grunddimensionen beschreibt und differenziert. In Anwendung auf die Jahresgespräche werden damit Konfliktstrukturen und Problemfelder sichtbar gemacht. Auf diese Weise werden Personalentwicklung und Personalführung der Kirchen einer tiefergehenden praktisch-theologischen Reflexion unterzogen.