Die christlich-abendländische Wahrnehmung vom Islam und von den Muslimen im Spiegel historiographischer Werke des frühen Mittelalters
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In unserer globalisierten Welt steht die christlich-muslimische Koexistenz bereits seit geraumer Zeit auf dem Prüfstand. Ist ein Zusammenleben problemlos möglich oder trennen uns kulturelle und religiöse Barrieren? Die vorliegende Studie geht den Grundlagen eines multireligiösen Europa auf den Grund, indem sie sich mit der christlich-abendländischen Wahrnehmung von den Muslimen und ihrer Religion im Frühmittelalter beschäftigt und erforscht, wann und warum Feindbilder von dieser anderen Glaubensgemeinschaft entstanden sind und welche Vorstellungen von ihr darüber hinaus existiert haben. Hierbei konzentriert sie sich auf die Quellengattung der Geschichtsschreibung, um zu hinterfragen, welchen Platz die Muslime im Welt- und Geschichtsbild der christlichen Historiographen überhaupt einnehmen konnten. Schließlich verstanden sich die Christen als das von Gott auserwählte Volk. Welche historische Verortung konnte die andere, konkurrierende Glaubensmacht in ihrer Perspektive also einnehmen? Und wie steht es um den immer wieder gern bemühten, grundsätzlichen Antagonismus zwischen christlicher und muslimischer Welt in den Jahrhunderten vor den Kreuzzügen? Kann seit der Landnahme der Muslime im frühmittelalterlichen Europa im Jahr 711 wirklich ausschließlich von einem sich linear entwickelnden Gegensatz zweier Religionen gesprochen werden, der letztlich in den „Glaubenskriegen schlecht hin“ gipfelte? Das Buch versucht, diese und weitere Fragen zu beantworten und so einen Beitrag zum großen Forschungsfeld der Islamwahrnehmung im Mittelalter zu leisten, das sich teilweise durch einen zu starken Fokus auf eben diejenigen Feindbilder auszeichnet, die in dieser Abhandlung verstärkt kontextualisiert und so in ihrer Entstehung erklärbar gemacht wurden.