Die Hornbogenarmbrust
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Ab und zu entdeckt man sie heute noch in Museen, die Armbruste mit einem dicken schwarzen oder braunen Bogen, an dem Fasern abstehen, so dass viele Besucher im ersten Moment auf Holz tippen. Doch unter dieser unscheinbaren Oberfläche verbirgt sich ein Meisterwerk der Bogenbaukunst, ein Komposit aus hochkant stehenden Hornstreifen und mehreren Schichten in Leim gebetteter Tiersehnenfasern. Die in diesem Band dokumentierten Armbruste bilden die letzte Brücke in die Vergangenheit, da das Wissen um ihre Herstellung längst verloren gegangen ist und schriftliche Quellen nur wenig konkrete Informationen liefern. „Wie haben die das gemacht?“ Die erweiterte Neuauflage präsentiert erstmals die Herstellung genauer Rekonstruktionen spätmittelalterlicher Armbruste mit Hornkompositbogen durch Andreas Bichler. Detailliert werden in Wort und Bild wesentliche Arbeitsschritte vorgestellt. Von der Auswahl des Horns bis zur Verzierung der Deckschicht aus Birkenrinde nähern sich die Versuche den Handwerksgeheimnissen des Mittelalters. Schließlich erlauben Ergebnisse von Schussversuchen erstmals fundierte Aussagen zur Leistungsfähigkeit mittelalterlicher Armbruste. Im Leistungsvergleich mit dem Stahlbogen schneidet der Hornkompositbogen besser ab - ein Grund weshalb sich der enorme Fertigungsaufwand lohnte. Die Basis aus historischen Fakten bereichern u. a. neue Farbfotos von schwedischen Hornbogenarmbrusten, die deren Aufbau und spezifische Verzierung dokumentieren. Neue Erkenntnisse zur Quedlinburger Balliste und zur großen, ursprünglich vollständig bemalten Armbrust des Ritters Andreas Baumkircher werden mit verständlichen Texten und neuen Farbfotos präsentiert. Die verbesserte und ergänzte Neuauflage wendet sich an alle Bogenbauer, Handwerker und wissenschaftlich Interessierten, die sich für mittelalterliche Geschichte, Leistungsfähigkeit und Schönheit in der Kunst des Bogenbaus begeistern.