Schweizerische Militärpolitik im Ersten Weltkrieg
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Anhand eines bedeutenden, bisher noch nie ausgeschöpften Quellenmaterials aus schweizerischen und vor allem französischen Archivbeständen hat der Verfasser die bewegte Geschichte der schweizerischen Geheimverhandlungen während des Ersten Weltkrieges nachgezeichnet. Dabei kann er die erstaunliche Tatsache aufzeigen, dass zwischen der bis heute als ausgesprochen deutschfreundliche abgestempelten schweizerischen Armeeleitung und der französischen Armeeführung im Verlaufe des Krieges immer engere Kontakte entstanden und dass die Schweiz - de facto - mit Frankreich schliesslich sogar eine Militärkonvention abschloss - womit sich die vor dem Zweiten Weltkrieg mit Frankreich getroffenen Absprachen als direkte Weiterführung der im Ersten Weltkrieg bereits vorhandenen Abmachungen erweisen. Obwohl der Gang der militärpolitischen Ereignisse den Aufbau des Buches bestimmt, hat der Verfasser sein Thema nie isoliert vom übrigen Geschehen behandelt. So nehmen insbesondere wirtschaftliche Fragen, die immer wieder die militärpolitischen Entscheidungen beeinflussten, einen breiten Raum ein. Offen - und mit bisher unbekanntem Zahlenmaterial belegt - wird auch die damals höchst einseitig ausgerichtete Exporttätigkeit der schweizerischen Rüstungsindustrie dargestellt und ihre Rolle innerhalb des labilen Gleichgewichts der schweizerischen Neutralitätspolitik analysiert. In diesem Buch, das als Fallstudie für das Verhalten eines Neutralen im Kriege dienen könnte, ist es dem Verfasser gelungen, die enge Verflechtung von plitischem, wirtschaftlichem und militärischem Geschehen augenfällig zu machen.