Alfred Stern
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Die Studie rekonstruiert die wissenschaftliche Biographie des heute weitgehend vergessenen deutsch-jüdischen Historikers Alfred Stern, der den größten Teil seines akademischen Lebens als Professor an der ETH in Zürich verbrachte. Seine Freundschaft mit Albert Einstein wird ebenso thematisiert wie sein kommunikatives Netzwerk und seine Rolle in zeitgenössischen Historiker-Kontroversen, die Berufungspraxis an deutschen und schweizerischen Universitäten ebenso wie Sterns Einstellung zur preußisch-deutschnationalen Historiographie. Im Zentrum der Analyse stehen indessen das umfangreiche, in fast siebzigjähriger Arbeit entstandene Lebenswerk des Historikers und sein zurückhaltender, objektivistischer Stil, der sich aus heutiger Sicht wohltuend abhebt von den politisch engagierten und teils mit tönender Polemik verfassten Werken zeitgenössischer Historiker. Als liberaler und europäisch denkender Historiker, als deutscher Wissenschaftler in der Schweiz und als jüdischer Akademiker wurde Stern frühzeitig an den Rand des geschichtswissenschaftlichen Kanons abgedrängt. Der Blick auf Leben und Werk dieses dreifachen Außenseiters lässt seine Gestalt vor dem Hintergrund seiner Zeit deutlich werden.