Das eroberte Museum
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„Leipziger Galerie stellt Privaten, also Sammlern, Unternehmen, darunter auch kommerziellen Galerien, gegen Geld ihre Ausstellungsflächen zur Verfügung. Diese dürfen dann machen was sie wollen.“ Ungefähr so lautete die journalistisch wohl absichtsvoll verkürzte Formel von Carte Blanche (CB), einem zweijährigen Forschungsprojekt der Galerie für Zeitgenössische Kunst (2008–2010). Die beteiligten privaten Sammler undUnternehmen übernahmen nicht nur die Ausstellungskosten, sondern auch anteilige Projektkosten für u. a. Betriebskosten, Aufsichten, Vermittlung, Kommunikation usw. Die Vorstellungen von Kunst und die Zielsetzungen ihrer UnterstützerInnen wurden öffentlich zur Diskussion gestellt. Dieses Buch analysiert die Beiträge der Privaten und stellt sie in einen größeren kunsttheoretischen und künstlerischen Zusammenhang, der bis in das 19. Jahrhundert zurückgeht. Überlegungen zum gewandelten Verhältnis von Kunst und Wirtschaft, zur Museumsgeschichte bzw. zu Verschiebungen im Verhältnis von öffentlich und privat stellen den Rahmen her, in den das vielfach provozierende Projekt CB eingebettet ist.