Lissabonleipzig
Ein Projekt. Aus dem Portugiesischen von Markus Sahr
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Teil 1: Die unerwartete Begegnung des Verschiedenartigen. Teil 2: Die Musikprobe Beide Teile in einem Band. In Lissabonleipzig wird die Poesie von Künstlern, Komponisten, Dichtern und Philosophen zum Strahlen gebracht, deren geistiger Stammbaum in die Vorgeschichte der europäischen Idee der Gewissensfreiheit hineinreicht. Llansol erkennt, daß die Gewissensfreiheit ohne poetische Wurzeln zu einer fatalen Rückwärtsentwicklung des Menschen führt, die in Fundamentalismen des Glaubens oder der Vernunft mündet: Die Poesie, die den Dingen innewohnt, ist wichtiger als die Meinung, die wir von ihnen haben. Llansol empfand die Konventionen der traditionellen Literatur als einengend und die üblichen Romanthemen als verbraucht. Sie interessierte sich nicht für realistische Wirklichkeitsbeschreibungen, sondern für den Gebrauch der Sprache als schwindelfreies Mittel zur Erfassung der Vielfalt des Wirklichen und des Lebensprozesses. Das Schreiben selbst war ihre Realität. In ihrem Tagebuch bekannte sie 1985: „Literatur an sich gibt es nicht. Der Schreibende muß nur wissen, in welche Welt er eintauchen möchte, und ob es passende Mittel gibt, anderen Menschen den Zugang zu ihr zu verschaffen.“ In Llansols Texten entsteht der Gegenentwurf zu einer von Nationalismen geprägten Weltsicht, indem sie Figuren aus der europäischen Geschichte wie Meister Eckart, Johann Sebastian Bach und Thomas Müntzer über die Zeit hinweg mit Spinoza und Emily Dickinson in Dialog setzt. Llansol besingt nicht den Ruhm der portugiesischen Entdecker, sondern lenkt ihren Blick auf die sozialen Verwerfungen der Neuzeit, die Kämpfe zwischen Fürsten und Bauern. Besonders die mitteldeutsche Landschaft hat ihre Phantasie erregt. Es ist einzigartig in der portugiesischen Literatur, daß ein Autor anhand der Figuren von Fernando Pessoa und J. S. Bach die geistige Verwandtschaft zwischen Leipzig und Lissabon herausarbeitet. Lisboaleipzig ist in zwei Bänden 1994 auf Portugiesisch erschienen. Hiermit legen wir, unterstützt von Prof. João Barrento, die verbesserte deutschsprachige Ausgabe in der profunden Übersetzung von Markus Sahr vor.
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Lissabonleipzig, Maria Gabriela Llansol
- Jazyk
- Rok vydání
- 2022
Doručení
Platební metody
2021 2022 2023
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- Titul
- Lissabonleipzig
- Podtitul
- Ein Projekt. Aus dem Portugiesischen von Markus Sahr
- Jazyk
- německy
- Autoři
- Maria Gabriela Llansol
- Vydavatel
- Leipziger Literaturverlag
- Rok vydání
- 2022
- ISBN10
- 3866602774
- ISBN13
- 9783866602779
- Kategorie
- Dějiny / Historie
- Anotace
- Teil 1: Die unerwartete Begegnung des Verschiedenartigen. Teil 2: Die Musikprobe Beide Teile in einem Band. In Lissabonleipzig wird die Poesie von Künstlern, Komponisten, Dichtern und Philosophen zum Strahlen gebracht, deren geistiger Stammbaum in die Vorgeschichte der europäischen Idee der Gewissensfreiheit hineinreicht. Llansol erkennt, daß die Gewissensfreiheit ohne poetische Wurzeln zu einer fatalen Rückwärtsentwicklung des Menschen führt, die in Fundamentalismen des Glaubens oder der Vernunft mündet: Die Poesie, die den Dingen innewohnt, ist wichtiger als die Meinung, die wir von ihnen haben. Llansol empfand die Konventionen der traditionellen Literatur als einengend und die üblichen Romanthemen als verbraucht. Sie interessierte sich nicht für realistische Wirklichkeitsbeschreibungen, sondern für den Gebrauch der Sprache als schwindelfreies Mittel zur Erfassung der Vielfalt des Wirklichen und des Lebensprozesses. Das Schreiben selbst war ihre Realität. In ihrem Tagebuch bekannte sie 1985: „Literatur an sich gibt es nicht. Der Schreibende muß nur wissen, in welche Welt er eintauchen möchte, und ob es passende Mittel gibt, anderen Menschen den Zugang zu ihr zu verschaffen.“ In Llansols Texten entsteht der Gegenentwurf zu einer von Nationalismen geprägten Weltsicht, indem sie Figuren aus der europäischen Geschichte wie Meister Eckart, Johann Sebastian Bach und Thomas Müntzer über die Zeit hinweg mit Spinoza und Emily Dickinson in Dialog setzt. Llansol besingt nicht den Ruhm der portugiesischen Entdecker, sondern lenkt ihren Blick auf die sozialen Verwerfungen der Neuzeit, die Kämpfe zwischen Fürsten und Bauern. Besonders die mitteldeutsche Landschaft hat ihre Phantasie erregt. Es ist einzigartig in der portugiesischen Literatur, daß ein Autor anhand der Figuren von Fernando Pessoa und J. S. Bach die geistige Verwandtschaft zwischen Leipzig und Lissabon herausarbeitet. Lisboaleipzig ist in zwei Bänden 1994 auf Portugiesisch erschienen. Hiermit legen wir, unterstützt von Prof. João Barrento, die verbesserte deutschsprachige Ausgabe in der profunden Übersetzung von Markus Sahr vor.