Gewöhnliche Leute
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Von Werner Bräunig hieß es lange, dass sich sein eigentliches Talent bei den Erzählungen zeige. Die Sammlung "Gewöhnliche Leute" machte ihn bekannt, wurde hochgeschätzt undvieldiskutiert.Aufbau legt sie - um Unbekanntes ergänzt - erstmals wieder vor. Man hatte ihn missverstanden, verdächtigt, diffamiert. Nun wollte er beweisen, dass er sich an den großen Erzählern seiner Zeit messen lassen konnte. Es sind sensible Geschichten über das Ungewöhnliche im Alltäglichen, die Werner Bräunig nach den Auseinandersetzungen um seinen Roman "Rummelplatz" schrieb. Dabei blieb er seinem Milieu treu, schilderte Bauarbeiter, Fernfahrer, Leute, die die Kneipen bevölkern und gebraucht werden wollen. Diesmal ging es um schlichte Liebesgeschichten, um Selbstfindung in unheroischen Lagen und um "jene freundliche Sorte Alltag, die selten vorkommt". Dazwischen blitzt es jedoch merklich auf: Der Autor und seine Helden müssen ihre Sehnsüchte und Unruhe im Zaum halten, Außenseiter behaupten sich, und die Helden der Arbeit sind nur glücklich, wenn es Schwierigkeiten gibt. "Dieser Autor bolzt Sätze raus, die so kraftvoll sind, dass man sich wundert, dass es sie zwischen Buchdeckeln hält." Berliner Zeitung