Medizin hinter Gittern
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Sie waren Tschekisten in Weiß: die Ärzte, die im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit im Haftkrankenhaus Berlin-Hohenschönhausen kranke Gefangene „haft- und prozessfähig“ machten. Tobias Voigt und Peter Erler bringen mit ihrem Buch erstmals Licht in ein dunkles Kapitel der deutschen Medizingeschichte. Das geheimste Krankenhaus der DDR befand sich ab 1960 auf dem hermetisch abgeriegelten Gelände der zentralen Stasi-Untersuchungshaftanstalt. Die MfS-Ärzte im Haftkrankenhaus unterstützten „mit den spezifischen Mitteln der Medizin“ die Arbeit der Vernehmer. Dem Einblick der Zivilmedizin vollkommen entzogen, behandelten sie Knochenbrüche und Schusswunden gefasster „Grenzverletzer“ wie auch Inhaftierte, die sich im Hungerstreik befanden oder an Haftpsychosen litten. Das Buch „Medizin hinter Gittern“ zeichnet das spannungsreiche Bild einer Heilkunde, die im Dienst der Stasi stand – ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der DDR.
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