Die Enzyklopädie der Engel
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Beginnen wir mit dem Anfang: mit Gott. Die Besonderheit Gottes besteht darin, dass Er spricht. Egal, ob er Jahwe, Gott der Vater oder Allah genannt wird, es kann sich nur um ein und denselben handeln, denn es gibt nur den einen. Er ist unsichtbar und 'kein Mensch kann [ihn] sehen und am Leben bleiben.' Exodus (33,20) Aber Er redet. Nicht mit seinen Händen, sondern mit seinen Worten hat Er die Erde erschaffen. 'Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.' Genesis (1,3) Göttliche Einfachheit. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem, was Er sagt, und dem, was wird. Er braucht nur zu sprechen - und Er tut sich keinen Zwang an. Als Er auf dem Berg Sinai die Tafeln mit den Zehn Geboten überreicht, hört man Ihn, aber man sieht Ihn nicht, woran Mose sein Volk später folgendermaßen erinnert: 'Der Herr sprach zu euch mitten aus dem Feuer. Ihr hörtet den Donner der Worte. Eine Gestalt habt ihr nicht gesehen. Ihr hörtet nur den Donner.' Deuteronommm (4,12) Um Gott zu entdecken, muss man also die Ohren spitzen. Das Schema Jisrael, ein jüdisches Gebet, das gläubige Juden jeden Morgen und jeden Abend sprechen, eine Art jüdisches Glaubensbekenntnis, beginnt mit den Worten: 'Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig.' Deuteronomium (6,4) Schema bedeutet auf Hebräisch 'Höre'. Ausculta, o fili.': 'Höre, mein Sohn!' - so lauten auch die ersten lateinischen Worte der Benediktregel, der von Benedikt von Nursia nach 530 verfassten Mönchsregel, nach der noch heute unter anderem die Benediktiner, Zisterzienser, Vallombrosaner und Olivetaner leben und die den Mönchen Schweigen auferlegt. Denn zu Beginn des Johannes-Evangeliums steht geschrieben: 'Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.' Warum lässt Gott sich durch Hören wahrnehmen? Vielleicht deshalb, weil unser Gehör Schallwellen aus allen Richtungen aufnehmen kann. Mit den Augen hingegen kann man beispielsweise nur Dinge in einem gewissen Winkel vor, neben oder über sich erfassen, während man alles um sich herum hören kann - und Gott ist überall. Offensichtlich ist es das größte Anliegen dieses sprechenden Gottes, sich bei den Menschen Gehör zu verschaffen, die ja oft viel wichtigeren Vergnügungen nachgehen. Zu diesem Zweck (und um fatale Herzattacken zu vermeiden, die eine direktere Intervention von Seiner Seite zweifellos verursachen würde) greift Er oft auf die Vermittlung durch einen sichtbaren Engel zurück, der für diese Gelegenheit menschliche Gestalt annimmt. Und zwar ausschließlich die eines Mannes. Engel-Boten sind immer hübsche Jungs, und zwar dermaßen gut aussehend, dass sie, wenn sie Flügel gehabt hätten (dieser Typ von Engeln trägt im Dienst allerdings nie welche), Gefahr gelaufen wären, in Sodom einige Federn zu lassen: Die Sodomitcr fanden sie so sexy, dass sie sie nur zu gern vernascht hätten. Genesis (19,1-5) Bevor wir mit der Betrachtung der weniger bekannten Engel beginnen, wollen wir uns aber zunächst mit den Auftritten einiger der großen Stars unter ihnen beschäftigen, deren Botschaften, in der Reihenfolge ihrer Erscheinung auf unserem Planeten, die Grundlage für das Judentum, das Christentum und den Islam bildeten. Am Anfang jeder dieser drei monotheistischen Religionen steht eine Offenbarung: die Begegnung mit einem Engel, die ja immer auch eine Begegnung mit Gott ist. Und die nicht immer ganz ohne Komplikationen vonstatten geht.
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