Und Gott sprach ...

Die Bibel bleibt das Reservoir fast aller Erzählungen: Tod, Sünde, Gnade, Liebe, Hass, unaufhebbares Leid und Sehnsucht nach Erlösung – mit nichts anderem beschäftigt sich die Bibel als mit dem Leben selbst. Die Macht der Bibel ist groß! Stimmt das? Wird nicht ständig der Mangel an biblischer Allgemeinbildung beklagt? Nimmt die Kraft der Erzählungen nach 2000 Jahren ab, weil vieles nicht mehr verstanden wird, wunderlich oder bizarr erscheint? Vieles deutet darauf hin. Auf der anderen Seite bleibt die Bibel das Reservoir fast aller Erzählungen: Tod, Sünde, Gnade, Liebe, Hass, unaufhebbares Leid und Sehnsucht nach Erlösung – mit nichts anderem beschäftigt sich die Bibel als mit dem Leben selbst. Und mit dem Verhältnis des Menschen zu seinem Gott. Denn Literatur und Religion lassen sich hier nicht trennen. Wer den religiösen Rang nicht entdeckt, wird auch dem literarischen nicht gerecht. Aber von trockener Kirchenluft befreien, und die Bibel wieder zu dem werden lassen, was sie in ihrem Kern ist, nämlich eine Sammlung von erhabenen Erzählungen und verheissungsvollen Geschichten, das ist nicht nur legitim, sondern dringend geboten. Die Bibliothek in einem Band mit Autoren wie Javier Tomeo, William Boyd, Henning Mankell, Margriet de Moor, Tilman Spengler, Franz Hohler und vielen anderen behandelt ihren Gegenstand mit Respekt und Feingefühl, haucht ihm frisches Leben ein und macht gleichzeitig neugierig auf den Bibeltext.