Ich warte am Jakobsbrunnen
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Das Projekt möchte in einer neuen, zeitgemäßen Form auf der Basis von kurzen Erzählungen Schülern, Lehrern und politischen Entscheidungsträgern Möglichkeiten eröffnen, sich mit Rechtsextremismus, Rassismus und dem Nah-Ost-Konflikt auf eine Weise auseinanderzusetzen, die aufzeigt, dass Rechtsextremismus nicht erst dann in Erscheinung tritt, wenn wir durch Gewaltexzesse damit konfrontiert werden. Es will hinter Motive, Mechanismen und Strukturen blicken, die sich schon lange davor innerpsychisch und intrapsychisch entwickelt und manifestiert haben. Vor allem will es aufzeigen, dass es bei Rechtsextremen nicht nur um eine gescholtene Randgruppe geht, die es durch ihre Aktivitäten schaffen, sich in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stellen. Vielmehr handelt es sich bei Rechtsextremismus und Rassismus um subtile Faktoren, die in uns allen stecken und die es zu durchschauen gilt, um bewusst Akzente gegen antidemokratische Entwicklungen setzen zu können. „Emotionale Vaterlosigkeit“ – als Synonym für Identitätsverlust, Mangel an Verlässlichkeit, Sicherheit und Geborgenheit – steht für die Autorin im Zentrum dieser Auseinandersetzung, in der sie auch wesentliche geschichtliche Fakten berücksichtigt und Bezüge zu ihnen herstellt. Damit weckt sie die für effektives Lernen unabdingbare Neugierde von Jugendlichen und ermöglicht kreative eigene Denkleistungen. Ziel der Autorin ist es, den Jugendlichen von einer falschen Kollektivschuld der Geschichte zu befreien und gleichzeitig dafür zu sensibilisieren, warum aber gerade diese faschistischen Strukturen jederzeit wieder möglich sind. „Wir haben doch nichts mehr damit zu tun“, eine viel geäußerte Meinung unter Jugendlichen, wird dadurch relativiert. Denn alles beginnt in unseren Köpfen. Bestimmte Umstände und (gesellschaftliche) Situationen begünstigen entsprechende Handlungsentscheidungen nur.
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