Das Vorauer Evangeliar
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In allen großen Bibliotheken der Welt finden sich Handschriften, die aufgrund der hohen Qualität ihrer Ausstattung sowie ihrer hervorragenden kunst- und kulturhistorischen Bedeutung eine Faksimilierung verdienten, bei denen aber Format und Umfang eine originalgetreue, vollständige Wiedergabe nicht realistisch erscheinen lassen. Die neue Reihe „Codices Illuminati“ hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele dieser weltweit verstreuten Schätze aus den verschiedenen Sammlungen in Form monographischer, reich bebildeter, kommentierender Publikationen vorzustellen und damit einen repräsentativen Überblick über die Vielfalt und Schönheit unseres Handschriftenerbes zu geben. Seit dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts hütet die Stiftsbibliothek Vorau ein besonderes Kleinod: das VORAUER EVANGELIAR. Der Codex zählt zu den ältesten und wertvollsten Handschriften der Vorauer Stiftsbibliothek und muss wegen seines kunsthistorisch bedeutenden Buchschmucks in der Tat zu den Prachthandschriften gezählt werden. Den kostbaren Schmuck bilden besonders die Seiten mit den Evangelistenbildern und die immer prächtig ausgeschmückten Einleitungsseiten zu den einzelnen Evangelien. Von besonderem Interesse sind auch spätere Eintragungen, die u. a. den ersten Hinweis auf Fronleichnamsprozessionen auf österreichischem Boden liefern.