Die Schlacht von Corrin
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Obwohl durch die Denkmaschinen Milliarden von Menschen abgeschlachtet wurden, dürfen wir sie nicht Opfer nennen. Auch als Verluste dürfen wir sie nicht bezeichnen. Ich zögere sogar, sie Märtyrer zu nennen. Jeder Einzelne, der bei dieser großen Revolte den Tod gefunden hat, kann nichts Geringeres als ein Held sein. Wir werden unsere laufenden Berichte so führen, dass diese Einschätzung darin zum Ausdruck gelangt.§Serena Butler, private Protokolle des Djihad-Rats§§Es interessiert mich nicht, wie viele Dokumente Sie mir zeigen, wie viele Aufzeichnungen, Interviews oder belastende Indizien Sie vorlegen. Ich bin vielleicht die einzige noch lebende Person, die die Wahrheit über Xavier Harkonnen und die Gründe für sein Verhalten kennt. Viele Jahrzehnte lang habe ich Frieden gewahrt, weil Xavier es so von mir erbeten hat, weil Serena Butler es so gewollt hätte und weil die Anforderungen des Djihad es diktierten. Aber geben Sie nicht vor, Ihre Propaganda wäre die Wahrheit, ganz gleich, wie viele Liga-Bürger daran glauben. Vergessen Sie nicht, dass ich die damaligen Ereignisse miterlebt habe. Keiner unter Ihnen kann von sich das Gleiche behaupten.§Vorian Atreides, Privatansprache vor der Liga der Edlen§§Der größte Fehler, den ein denkender Mensch begehen kann, ist vielleicht der, eine bestimmte geschichtliche Darstellung als absolute Tatsache zu nehmen. Die Historie wird von zahlreichen Beobachtern aufgezeichnet, von denen keiner unparteiisch ist. Die Fakten werden verzerrt, durch den Lauf der Zeit und - insbesondere im Fall von Butlers Djihad - abertausende von Jahren dunkler Epochen, vorsätzliche Falschauslegungen seitens religiöser Sekten sowie die Entstellungen, die unvermeidlich aus der Anhäufung von Flüchtigkeitsfehlern entstehen. Daher betrachtet der Weise die Geschichte als eine Reihe von Lektionen, die es zu lernen gilt, von Entscheidungen und Verzweigungen, die man erörtern und diskutieren muss, und von Fehlern, die niemals wiederholt werden dürfen.§Prinzessin Irulan, Vorwort zu Die Geschichte von Butlers Djihad§§ERSTER TEIL§§Maschinen zerstören nicht. Sie erschaffen, vorausgesetzt, dass die Hand, die sie lenkt, stark genug ist, um sie zu beherrschen.§Rivego,§ein Moralist der Alten Erde§§Erasmus empfand die Hackordnung unter den todgeweihten, hoffnungslosen Menschen faszinierend, ja amüsant. Ihre Reaktion gehörte zum experimentellen Untersuchungsverfahren, und er bewertete die Resultate als sehr aufschlussreich.§Der Roboter schlenderte durch die Korridore seiner perfekt organisierten Laboranlagen auf Corrin und ließ sich von seinem prächtigen karmesinrotem Gewand umwehen. Das Kleidungsstück war lediglich eine affektierte Laune, um sich ein herrischeres Äußeres zu verleihen. Leider schenkten die Opfer in den isolierten Zellen seiner Eleganz kaum Beachtung, weil ihre Leiden sie stark beanspruchten. Daran ließ sich nichts ändern, weil es den leicht ablenkbaren Menschen beträchtliche Schwierigkeiten bereitete, sich auf Angelegenheiten zu konzentrieren, die sie nicht direkt betrafen.§Vor Jahrzehnten hatten Bauroboter diese hohe Kuppel nach seinen ganz genauen Spezifikationen errichtet. Die zahlreichen, gut ausgestatteten Kammern - jede völlig steril und von den anderen Kammern isoliert - enthielten alles, was Erasmus für seine Experimente brauchte. Während seiner regelmäßigen Inspektionsrundgänge blickte der unabhängige Roboter durch die Glaz-Fenster in die Zellen, in denen Seuchentestpersonen auf Betten festgeschnallt lagen. Manche Exemplare waren bereits paranoid und delirierten, zeigten alle Symptome des Retrovirus, wohingegen andere aus verständlichen Gründen Schrecken zeigten.§Inzwischen war die Testreihe mit dem gentechnisch erzeugten Virus nahezu abgeschlossen. Effektiv betrug die unmittelbare Sterblichkeitsrate 43 Prozent und war somit noch weit von jeder Perfektion entfernt; dennoch stand nun das wirksamste Virus der Menschheitsg