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Illustrierte Geschichte der westlichen Philosophie

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AuszugSpinozas Gottesbeweis hat nur wenige überzeugt, doch viele sehen wie er in der Natur ein Ganzes, ein einheitliches System, das seine gesamte Erklärung in sich trägt. Viele sehen auch wie er in der Natur die Notwendigkeit am Werke, alles ist determiniert, nichts hätte anders verlaufen können, als es verlaufen ist. „In der Natur der Dinge gibt es nichts Zufälliges, sondern alles ist kraft der Notwendigkeit der göttlichen Natur bestimmt, auf gewisse Weise zu existieren und zu wirken.“ Trotzdem ist Gott nach Spinoza frei; nicht aber, daß er einen freien Willen hätte: Etwas ist frei, wenn es nur aufgrund der Notwendigkeit seiner eigenen Natur existiert und seine Handlungen nur von ihm selbst bestimmt werden. Gott ist selbstbestimmt, seine Geschöpfe aber sind als seine Modi von ihm bestimmt. Es gibt aber auch für die Menschen Freiheitsgrade. Die letzten beiden Bücher der Ethik heißen „Von der menschlichen Knechtschaft...“ und „Von der menschlichen Freiheit“. Unfrei sind wir, soweit wir von endlichen äußeren Ursachen bestimmt sind, etwa wenn wir unseren Affekten nachgeben; frei sind wir, soweit wir selbstbestimmt sind, etwa wenn wir unseren Verstand gebrauchen. Die Menschen glauben oft, freie, nichtdeterminierte Entscheidungen zu treffen; doch das sei eine Einbildung, die auf Unwissenheit beruht. Weil wir die Ursachen unserer Entscheidungen nicht kennen, glaubten wir, sie hätten keine; doch die einzige uns mögliche wahre Befreiung sei die Erkenntnis der verborgenen Ursachen. Spinoza möchte uns dazu verhelfen. Alles möchte nach Spinoza in seinem Sinn verbleiben, das Wesen von allem sei das Streben nach Fortbestand. Beim Menschen ist es bewußt und heißt „Begierde“. Lust und Schmerz sind das Bewußtsein eines Übergangs zu höherer oder geringerer Vollkommenheit in Geist und Körper; die anderen Empfindungen leiten sich alle davon ab. Man muß aber zwischen aktiven und passiven Entscheidungen unterscheiden. Letztere, die Leidenschaften, etwa Furcht und Zorn, ergeben sich aus der Einwirkung äußerer Kräfte aus unseren Körper und aus falschen Ideen. Aktive Empfindungen ergeben sich aus der Erkenntnis der Stellung des Menschen in der Welt. „Ein Affekt, der eine Leidenschaft ist, hört auf, eine Leidenschaft zu sein, sobald wir uns von ihm eine klare und deutliche Idee bilden.“ Zur Befreiung müssen an die Stelle passiver Empfindungen wie Hoffnung, Furcht, Reue aktive wie Mut und Großherzigkeit treten. Die Furcht muß weg, vor allem die Todesfurcht. „Der freie Mensch denkt an nichts weniger als an den Tod; und seine Weisheit ist nicht ein Nachsinnen über den Tod, sondern ein Nachsinnen über das Leben.“ Der Schlüssel zum moralischen Fortschritt ist die Erkenntnis der Notwendigkeit von allem. Wir werden andere nicht mehr hassen, wenn wir die Naturnotwendigkeit ihrer Handlungen erkennen. Die Erkenntnis der gesamten Naturnotwendigkeit - sub spezies aeternitatis, „im Lichte der Ewigkeit“ - ist eine verstandesmäßige Liebe Gottes, denn da Gott und die Natur eins sind, geht mit wachsender Erkenntnis Gottes auch wachsende Gottesliebe einher. „Wer sich und seine Affekte klar und deutlich einsieht, liebt Gott, und um so mehr, je mehr er sich seine Affekte einsieht.“ aus: Kap. 3 Von Descartes bis Kant

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Illustrierte Geschichte der westlichen Philosophie, A. J. P.(Anthony John Patrick) Kenny

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Rok vydání
1998
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