Wundränder : Roman
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Ein Roman über die Verwicklung unschuldiger Menschen in politische Intrigen, Machtkämpfe, falsch verstandenen Patriotismus und irregeführte Kameradschaft. Als Hintergrund seiner Geschichte wählte der auch als Lyriker bekannte Südtiroler Autor Sepp Mall die Ereignisse der sechziger Jahre in Südtirol, als der Kampf um eine Autonomie in mehrere Anschlagserien gipfelte, bevor die italienische Staatsmacht zu Zugeständnissen bereit war. Mall erzählt abwechselnd aus der Perspektive eines kleinen Jungen, dessen Vater aus für ihn unerklärlichen Gründen verhaftet wird und später auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, und aus der Sicht einer jungen Frau, deren sprachgestörter Bruder Opfer eines mißglückten Bombenattentats wird. Auf diese Weise zeichnet er das dichte Bild einer Zeit, die bis in intimste Bereiche hinein von der Auseinandersetzung darüber bestimmt war, mit welchen Mitteln man sich gegen tatsächliche oder vermeintliche staatliche Unterdrückung zur Wehr setzen dürfe - ein Thema, das leider nichts von seiner Brisanz und Aktualität verloren hat. Der Autor liefert keine Interpretation von Ereignissen, um die es ihm auch nicht in erster Linie geht, er urteilt nicht, er gibt dem Leser die Chance, sich seine eigene Meinung zu bilden über die Motive und Absichten der Beteiligten, über Hintergründe und Auswirkungen, über verzweifelte Betroffene, über fassungslos Zurückgebliebene.