Krakowiak
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Die polnische Stadt K. hütet ihre Geheimnisse. Ihnen geht Esther, eine „Historikerin der Gefühle“, seit den 1980er Jahren nach. Sie findet Spuren, die eine durch Weltkrieg, Holocaust und Kommunismus geprägte Welt hinterlassen hat. Die Menschen, auf die Esther trifft, versuchen darauf in der Gegenwart individuelle Antworten zu geben. Zu Cezary Jaworzyński mit seinen zwei Töchtern fühlt sie sich besonders hingezogen, nicht nur, weil er aus der gleichen Gegend stammt wie ihr Großvater Isaak Blaublat. Eine Tochter, Jolanta, sieht ihre Lebensaufgabe darin, aus dem zerstörten Familienschloss eine neue Kulturstätte zu machen. Doch um ihre Pläne zu finanzieren, braucht sie die Hilfe des deutschen Geschäftsmannes Klaus Müller-Weidt, dessen Kindheit ebenfalls mit der Stadt K. verbunden ist. Und Esther begegnet Abraham aus einem Rabbinerseminar in New York, der die verfallene Klause eines Kabbalisten im ehemaligen jüdischen Viertel wieder mit Leben füllen will. Sanft und ironisch stellt der Roman Fragen nach der eigenen Verantwortung, nach Heimat, Exil, Judentum und Christentum. Seine Themen verweben sich wie die Motive im alten Volkstanz „Krakowiak“ zu einem Kaleidoskop des Lebens.