Warum fließt der Rhein nicht durch Berlin?
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Immer wieder zieht es den jungen Alfred Kerr fort aus der hektischen Metropole Berlin auf der Suche nach intensiverem Erleben und einer anderen Art von Freiheit. Ostende, Brüssel, Brügge, Wien, Rom, Florenz, Paris, Venedig sind das Ziel seiner Auf- und Ausbrüche. Als Weltstadtchronist und Flaneur lebt er in der Spannung zwischen Berlin und den großen europäischen Städten und Landschaften. Vom wundersamen Baumblütenfest im havelländischen Werder und einer romantischen Spreewaldfahrt springt der Berichterstatter auf die Zauberinsel Chioggia vor Venedig oder nach Paris auf den Montmartre. Das Heute genießend und der „Weltlust“ hingegeben, ist Kerr zugleich ein Meister der Erinnerung, des Heraufbeschwörens vergangener Tage. Der Genuß dieses „schandbar schönen Lebens“ geht einher mit kritischer Distanz und politischer Attacke, die immer dann an Schärfe gewinnt, wenn es um Kaiserkult, Beamtenborniertheit, vorauseilenden Gehorsam und Duckmäusertum geht. Kerrs „Talent des unterhaltenden, lustvollen Schreibens“ (Günther Rühle) - in seinen Berliner Briefen kann es bewundert und genossen werden. „Staunend steht man hundert Jahre später vor diesen Dokumenten des Aufbruchs und einer wunderbaren Lebendigkeit.“ Berliner Zeitung „Kerrs Briefe - das ist Post zum Süchtigwerden. Man möchte sie der Kostbarkeit wegen rationieren - und liest dann doch immer einen mehr.“ Westdeutsche Allgemeine "Was Kerr zwischen 1895 und 1900 in seinen Feuilleton-Briefen von Berlin und anderswo berichtete, ist noch heute nicht nur nur zu- sondern geradezu 'ins-Schwarze-treffend'."
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