Der Erste Weltkrieg
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Als am 28. Juni 1914 Erzherzog Ferdinand und seine Gattin Sophie in Saravejo ermordet wurden, ahnte noch niemand, dass die Schüsse Gavrilo Princips auf den Thronfolger der österreichisch-ungarischen Monarchie den Verlauf der Weltgeschichte grundlegend verändern würden. Der durch das Attentat ausgelöste Krieg erreichte ein bisher unbekanntes Ausmaß: Es waren etwa 20 Staaten darin verwickelt, die rund 70 Millionen Soldaten mobilisierten. Dementsprechend erschreckend war die Opferbilanz: Insgesamt gab es neun Millionen Gefallene und eine Million Todesopfer unter der Zivilbevölkerung. Verglichen mit den kriegerischen Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts nahm der Erste Weltkrieg völlig neue Ausmaße an. Es wurden Waffensysteme von bis dahin unerreichter Zerstörungskraft entwickelt. Die Gefechte wurden nicht nur zu Lande und zu Wasser, sondern auch in der Luft und unter Wasser geführt. Der Einsatz der Panzer brach den festgefahrenen Stellungskrieg auf. Schwere Geschütze und chemische Waffen vervielfachten die Zerstörung. Das Ende des Krieges bedeutete auch eine grundlegende Veränderung in der politischen Struktur vieler Staaten: Monarchien wurden zu Republiken, in Russland fand eine bolschewikische Revolution statt, und die österreichisch-ungarische Monarchie sowie das Osmanische Reich wurden zerschlagen. Doch der Große Krieg, wie er damals genannt wurde, führte dennoch nicht zu einer dauerhaften Lösung der Konflikte, sodass Europa schon eine kurze Zeit später einen neuerlichen noch schrecklicheren Krieg erlebte.