Religiöse Pluralität im Unterricht. Ein Vergleich der Entwicklung von Religionsunterricht zwischen Deutschland und England
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 2,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland ist seit dem Ende des zweiten Weltkriegs christlich dominiert. Bei der Staatsgründung 1949 war die Bevölkerung mit 95,6 Prozent überwiegend christlich geprägt. Heute, knapp 70 Jahre später, hat fast jeder fünfte deutsche Mitbürger einen Migrationshintergrund, wodurch auch andere Religionen und Kulturen eine Rolle in der deutschen Gesellschaft spielen. Laut des Bundesamts für politische Bildung gehören noch 60 Prozent der Deutschen einer der beiden großen Kirchen an [gemeint sind die evangelische und katholische Kirche]. Die Quote wird aber in den nächsten 20 Jahren auf 50 Prozent gesunken sein. Diese Entwicklung lässt die Frage aufkommen, inwiefern der konfessionelle Religionsunterricht noch zeitgemäß für ein Deutschland ist, in dem religiöse Pluralität und Säkularisierung auf dem Vormarsch sind. Sollte man nicht angemessen darauf reagieren? Um der Beantwortung dieser Problemstellung näher zu kommen, habe ich mich in Europa umgeschaut, um zu sehen, wie andere Länder mit der Vielfalt an Religionen in der Gesellschaft umgehen und wie sie ihren Religionsunterricht gestalten, denn Deutschland ist eines von vielen Ländern in Europa, das auf Grund von Zuwanderung und Säkularisierung eine gesellschaftliche Wende durchmacht bzw. durchgemacht hat. Besonders auffällig ist bei dieser Betrachtung Großbritannien, denn dort setzt man schon seit Jahrzehnten auf einen interreligiösen Ansatz. Im Folgenden werde ich sowohl den englischen interreligiösen Unterricht als auch den deutschen konfessionellen Religionsunterricht vorstellen. Dabei werde ich kurz deren Entwicklung beschreiben, warum sich die jeweiligen Modelle in dem jeweiligen Land etabliert haben und am Ende in einer Art zusammenfassender Vergleich resümieren, wo denn nun die Vorteile des interreligiösen Ansatzes gegenüber des konfessionellen liegen.