Der Schuleintritt als kritisches Lebensereignis
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 2,3, DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Zentrale, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit möchte ich der Frage nachgehen, inwiefern die Einschulung, besonders wenn das Erreichen der Schulfähigkeit dabei unbeachtet bleibt, ein kritisches Lebensereignis für das Kind darstellt. Mein Ziel ist es, beantworten zu können, ob Standard-Einschulungsverfahren und festgelegte Stichtage vertretbar sind, oder ob durch die staatlichen Regelungen über das Kind hinweg entschieden und somit der persönliche Entwicklungsstand des Kindes übergangen wird, wodurch möglicherweise schwerwiegende Folgen für das Kind aus einer zu frühen Einschulung hervorgehen können. Als Reaktion auf die Pisa-Studie war das Bildungsministerium bestrebt, die frühkindliche Bildung auszubauen, um einem weiteren schlechten Abschneiden im internationalen Vergleich vorzubeugen. So wurde auf der Kultusministerkonferenz im Jahr 2002 das Ziel der frühzeitigen Einschulung verkündet, woraufhin einige Bundesländer den Stichtag in Bezug auf das Einschulungsalter nach vorne schoben. Fünfjährige in der ersten Klasse sind seitdem keine Seltenheit mehr, sondern zum Teil schon die Regel. Doch dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass Kinder dadurch auch früher, effizienter und schneller lernen. Eltern sind an einer guten Ausbildung für ihre Kinder interessiert und so vertrauen sie auf die Richtigkeit des vorgegebenen Schuleintrittsalters und des Stichtages, können dabei aber nicht nach den individuellen Gegebenheiten entscheiden, denn jedes Kind ist anders und hat ganz eigene Fähigkeiten, die es zu unterschiedlichen Zeiten entwickelt. Nicht selten sind zum Schulbeginn die dafür benötigten Fähigkeiten und Fertigkeiten bei den Kindern noch nicht vorhanden.