Dimensionen und Prävention abweichenden Verhaltens im Unterricht
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Akademische Arbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 2.0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, eine analytische Auseinandersetzung von Verhaltensweisen von Lehrpersonen zu vollziehen, die die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von Störungen reduzieren. Ziel ist es, der Frage nachzugehen, warum sich der Unterricht bestimmter Lehrkräfte störungsärmer gestaltet als der Unterricht anderer Lehrpersonen. Die strategische Bewältigung von Unterrichtsstörungen stellt einen wesentlichen Bestandteil des Lehrerberufs und des Lehreralltags dar. Ohne ein ausreichendes Maß an Disziplin im Klassenzimmer kann weder die Lehrkraft seine Unterrichtsziele erreichen, noch können die Schüler/innen ihre Lernprozesse erfolgreich gestalten. Nicht weniger zu beachten ist der Verlust aktiver Lernzeit, der durch das gehäufte Auftreten von Störungen, die eine Unterbrechung des Unterrichtsflusses zur Folge haben, zustande kommt. In Lehrerbelastungsstudien wurde nachgewiesen, dass nicht nur die Wirksamkeit des Unterrichts, sondern auch die seelische Gesundheit der Lehrperson in erheblichem Maße durch permanente Unterrichtsstörungen beeinträchtigt werden kann. So werden Unterrichtsstörungen von Lehrkräften als wesentlicher Belastungsfaktor beim Unterrichten eingeschätzt. In Anbetracht dieser Konsequenzen für die Gesundheit der Lehrperson und für die Unterrichtswirksamkeit, ist das Ausbildungsdefizit diesbezüglich Anlass zur Verwunderung, denn der Ausbildungsschwerpunkt angehender Lehrkräfte findet sich im Bereich der Methodik, Didaktik und der Fachkompetenz. Die Gründe für diese Schwerpunktsetzung sind vor dem Hintergrund der vielschichtigen Anforderungen des Lehrerberufs nachvollziehbar, dennoch ist die Signifikanz des "Disziplinmanagements" als wesentlicher Bestandteil der Professionalität des Lehrers nicht zu vernachlässigen. Basierend auf den genannten Tatsachen und auf eigene Erfahrungen mit dem Phänomen im Rahmen des Praxissemesters soll eine lehrerzentrierte und praxisorientierte Auseinandersetzung mit Unterrichtsstörungen Kerngegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Die in der Fachliteratur vorzufindenden Handlungsstrategien sind unterteilt in Interventionsstrategien, die Reaktionen auf bereits eingetretene Störungen darstellen, und präventive Strategien, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Störungen minimieren. Letztere spielen eine signifikantere Rolle, weil diese das Kernanliegen der täglichen Klassenführung sind.