Über die Normen des Textmediums "mittelalterliche Handschrift"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Mittelalterliche Literatur, Note: 2,0, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Hausarbeit soll das Textmedium mittelalterliche Handschrift mit all ihren Spezifikationen untersucht werden sowie ermittelt werden soll, ob es ein Möglichkeitsspektrum innerhalb dieser Normen gibt, wie breit gefächert es ist und wie es, falls vorhanden, zu rechtfertigen ist. Als Untersuchungsobjekt sollen die drei vorgestellten Handschriften des Nibelungenliedes dienen, die mit einem Abstand von nur wenigen Jahren bis Jahrzehnte zueinander im Alpenraum entstanden sind, jedoch trotz ihrer Ähnlichkeiten hinsichtlich der Gestaltung auch teils erhebliche Unterschiede aufweisen. Handschriften gelten als das einschlägige Medium des Mittelalters. Zunächst auf Papyrus, später auf Pergament und schließlich auf Papier mit Hilfe von Feder und Tinte verfasst, sind heute zahlreiche Handschriften in Form von Kodizes überliefert. Genauso wie es Briefe und andere Dokumente tun, folgen auch mittelalterliche Handschriften bestimmten Richtlinien, anhand derer sie dem Medium der Handschrift überhaupt zuzuordnen sind. Ob es das Seitenlayout, der Schreib- und Beschreibstoff oder die Bebilderung ist: Diese "Normen", sollen anhand der drei bekanntesten uns überlieferten Handschriften des Nibelungenliedes untersucht und festgestellt werden. Doch wer oder was legt diese Normen fest und wie streng sind diese? Welche Freiheiten gibt es innerhalb dieser Normen, sodass es vorkommen kann, dass auch Handschriften, die in ihrer Gestalt teilweise voneinander abweichen, trotzdem einer Kategorie zugeordnet werden können?