"Leonce und Lena" von Georg Büchner - Ein Lustspiel der Langeweile
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Paderborn (Germanistik), Veranstaltung: Georg Büchner, Sprache: Deutsch, Abstract: Büchners Hauptfiguren sind allesamt Außenseiter, die ihren Platz in der Welt suchen und sich dabei selbst zum Problem werden, weil sie sich aus ganz unterschiedlichen Motiven mit gegebenen Verhältnissen nicht zufrieden geben wollen oder können: Ein Prinz ohne Zeitvertreib kommt vor Langeweile schier um, so ähnlich muss es Gott ergangen sein, bevor er die Welt schuf. Ein Revolutionär findet die Gleichförmigkeit der menschlichen Existenz langweilig ohne Ende, ein Schriftsteller, der in tosenden Wahnsinn gleitet, würde sich umbringen, wenn selbst das zu langweilig wäre. Wo immer man das Werk Georg Büchners aufschlägt: Die Langeweile, das gefräßige Geschwür, lähmt die Seelen der Handelnden, und was für Handelnde das sind! Aus dieser Perspektive betrachtet nimmt die Titelfigur in dem Lustspiel Leonce und Lena diese Außenseiterposition ein, denn in ihm verbindet sich eine Stimmung aus quälender Langeweile und Melancholie angesichts des täglichen Einerlei und der gesellschaftlichen Konventionen. Menschen, die sich langweilen, sind nicht in der Lage, ihrem Leben einen Sinn zu geben. Bedeutungsmäßig hängt Langeweile demnach eng zusammen mit Eintönigkeit, Interesselosigkeit, Freudlosigkeit, Schwermut, Unlust, Verdrossenheit sowie Überdruss und Trägheit. Steigert sich der Zustand der Langeweile bis hin zu einem Leiden an der Sinnlosigkeit des Daseins, handelt es sich um den krankhaften Zustand der Melancholie. Der Ausdruck des seelischen Leidens offenbart sich demzufolge als starke psychische Sehnsucht nach einem idealen Zustand und einem völlig desillusionierten Erleben der Wirklichkeit. In Bezug auf Leonce und Lena ist die Thematik der Langeweile aber auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Es handelt sich, wie Büchner im Hessischen Landboten klargestellt hat, zunächst einmal um soziale Erscheinungen: Das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag. Als augenscheinliches Merkmal der herrschenden Klasse gelten demnach Nichtstun und ...