Die Europäisierung der europäischen Mikrostaaten
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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus der europäischen Geschichte sind einige Staaten mit einer ganz besonders kleinen Landfläche und Population hervorgegangen. Zu diesen sogenannten europäischen Mikrostaaten werden üblicherweise Andorra, Liechtenstein, Monaco, San Marino und der Staat Vatikanstadt gezählt. Sie haben gemein, dass sie allesamt nicht der EU angehören, geografisch aber von der EU umschlossen werden und damit potentielle EU-Beitrittskandidaten sind. Diese Situation ergibt sich aus der Tatsache, dass erstens die EU daran interessiert ist, Regulierungslücken im Herzen Europas zu schließen und zweitens die Mikrostaaten schon jetzt in vielen Bereichen die Vorzüge der EU nutzen. Zum Einen dadurch, dass sie durch Abkommen direkt mit der EU verbunden sind und zum Anderen dadurch, dass sie durch enge Beziehungen zu ihrem größeren Nachbarstaat indirekt in die EU integriert und damit europäisiert sind. Auch sind einige der Mikrostaaten Mitglied in anderen europäischen Organisationen wie der EFTA oder dem EWR, nutzen den Euro oder gehören zum EU-Zollgebiet. Dadurch entsteht ein komplexes und interessantes Integrationsgeflecht, welches sich gerade aufgrund der nur äußerst selten getätigten Betrachtung dieser Mikrostaaten lohnt, genauer zu beleuchten. Die Unkenntnis über die Beziehungen dieser Staaten zur EU geht sogar so weit, dass bis in die 1970er Jahre in der Wissenschaft fälschlicherweise die Meinung vorherrschte, die Mikrostaaten würden bereits zur EG gehören und dort somit das Gemeinschaftsrecht anwendbar wäre. Die vorliegende Arbeit wird entgegen der üblichen Betrachtungsweise von großen Staaten auf die Bedeutung der Mikrostaaten in der Politik Europas aufmerksam machen. Ziel der Arbeit ist es, die spezielle Integration und Europäisierung der einzelnen Mikrostaaten punktuell darzustellen. Es werden vor allem die Beziehungen der Mikrostaaten zur EU sowie zu den EU-Mitgliedsstaaten und die sich daraus ergebende Integration in die EU untersucht. Dabei wird ferner zwischen direkter und indirekter Integration unterschieden. Die Mikrostaaten werden jeweils einzeln untersucht und nach ihrem Europäisierungslevel kategorisiert. Bei dem Vorgehen steht die Frage im Vordergrund, wie sich der Status quo der Integration der Mikrostaaten in die EU vollzogen hat.