Die Vielfalt religiöser Erfahrung
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William James’ 20 Edinburgher »Gifford-Vorlesungen über natürliche Religion« aus den Jahren 1901/02 haben die Entwicklung der Religionspsychologie nachhaltig geprägt. James, der nach eigener Aussage selbst über »keine lebendige Empfindung eines Verkehrs mit Gott« verfügte, interessierte sich für die religiöse Erfahrung des Einzelnen. Bereinigt man sie um die »wertlosen Erfindungen der dogmatischen Scholastik«, so lassen sich einerseits Gesetzmäßigkeiten des religiösen Lebens beobachten. Andererseits zeigt sich aber auch eine Vielfalt, die als Quelle der Chancen für den Einzelnen zu begreifen ist. In einem einleitenden Essay skizziert Peter Sloterdijk William James als »natürlichen Verbündeten derer, die Gründe haben, sich durch Interesse an der Religion von der Religion selbst zu emanzipieren«.