Das Problem der Farbe
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Seit etwa 1885 war nahezu vier Jahrzehnte lang die Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Phänomenen des Kolorits ein entscheidender Faktor für die Geschichte der „klassischen Moderne“ in ihren unterschiedlichen Strukturtendenzen. Viele Maler diese Zeitraumes haben über ihre Erfahrungen mit der Farbe und die daraus folgenden bildnerischen Entscheidungen Rechenschaft gegeben, sei es in Briefen, Aufzeichnungen und Gesprächen (z. B. Cézanne, Gauguin, van Gogh, die Fauves, Nolde, die Kubisten), in Abhandlungen (Matisse, Kirchner, Marc, Mondrian), in Lehrveranstaltungen (Klee) oder in systematischen Farbtheorien (Neoimpressionisten, Sérusier, Delaunay, Hoelzel, Kandinsky). Diese Zeugnisse bildnerischen Denkens in ihrer Bedeutung für das Verständnis der Kunst im 20. Jahrhundert zu erschließen, ist das Ziel der zuerst 1953 erschienenen Untersuchung, die hier in verbesserter und im bibliographischen Teil aktualisierter Form erneut vorgelegt wird.