Rätikon

Hoch über den Ufern des jungen Rhein ragt im äußersten Westen Österreichs mit dem Rätikon eine der eigentümlichsten Gebirgsgruppen der Nördlichen Kalkalpen empor. Begrenzt von den Tälern der Ill und der Landquart im Norden und Süden sowie durch das Rheintal im Westen, stößt der Rätikon im Osten - in der Einschartung des Schlappiner Joches - an die bereits hochalpine Silvrettagruppe. Unter Extrem- wie Genußkletterern zählen die wilden Kalkwände an Drusenfluh und Scheienfluh zu den allerersten Adressen - und das nicht nur im deutschsprachigen Alpenraum. Doch gerade die imposanten Felsformationen, malerische Talböden überragend, bieten dem Wanderer eine grandiose Kulisse. Dazu ist die gesamte Region dem Touristen bestens erschlossen durch ein hervorragend gepflegtes Wegenetz und zahlreiche, bewirtschaftete Hütten, Almen und Gasthäuser. So hat Günther Flaig, Sohn des bekannten Bergbuch-Autors Walter Flaig, mit der vierten, überarbeiteten und aktualisierten Auflage des Gebietsführers Rätikon ein Werk vorgelegt, das den Anforderungen des Wanderers und gemäßigten Bergsteigers Rechnung trägt. Nicht die komplette Erfassung sämtlicher Anstiege sollte also Ziel dieses Führers sein, sondern die detaillierte Beschreibung genußvoller und empfehlenswerter Gipfelwege, Hüttenzustiege und Übergänge steht im Mittelpunkt. Als besonderer Schwerpunkt werden die beiden äußerst beliebten Höhenwege nördlich und südlich des Hauptkammes zusammenhängend und nach Etappen gegliedert jeweils in beiden Richtungen beschrieben. Zusätzliche Attraktivität wird dem Band nicht nur durch seine Illustration mit zahlreichen schwarz-weissen Abbildungen verliehen - in jedes Bild wurden die sichtbaren Wegabschnitte eingetragen -, sondern vor allem durch die beigelegte Wanderkarte des Österreichischen Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen im Maßstab 1:50.000. Ein kompaktes Paket also, das zwar keine Berge versetzt, aber jedem Rätikon-Besucher hilft, den rechten Weg zum Berg zu finden: Karte und Führer in der praktischen Set-Ausführung.