Georg Simmel: Philosophie des Geldes
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Die „Cirkelprotokolle“
Nicolai Hartmann (1882-1950), einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, zeichnet das Bemühen um eine Rekonstruktion der philosophischen Tradition in der Auseinandersetzung mit den Wissenschaften aus. Er hat, um diesen Gedanken zu unterstreichen, das Wort "systematische Philosophie" geprägt. Die Praxis systematischen Philosophierens wird erstmals in der hier in kommtierter Fassung vorgelegten Auswahl der "Cirkel-Protokolle" fassbar. Es handelt sich um das Dokument eines Disputierkreises, den Hartmann von 1920 bis 1950 geleitet hat. Hartmann hat in seiner Marburger, Kölner, Berliner und Göttinger Zeit mit einem wechselnden Kreis von persönlich eingeladenen Studenten, Studentinnen und älteren Schülern zu verschiedenen philosophischen Themen und Problemen Gespräche geführt. Aufgrund ihrer dialogischen Form geben die im Nachlass Hartmanns befindlichen Cirkelprotokolle einen unvergleichlichen Einblick in die geistige Kultur des 20. Jahrhunderts.
Das Jahrbuch nimmt mit „Tod und Sterben“ ein zentrales Thema des anthropologischen Diskurses auf: Die Abkehr von religiösen Weltdeutungen und die zunehmende Individualisierung und Flexibilisierung vieler Lebensbereiche prägen nicht nur gesellschaftliche Einstellungen zum Tod und zum Sterben; auch die konkreten Praxen, wie heute gestorben und wie der Toten gedacht wird, haben sich gewandelt und zu einer Pluralisierung von Todesbildern geführt. Wo vormals tradierte Riten den Umgang mit Sterben und Tod strukturierten, stehen den Einzelnen gegenwärtig unterschiedlichste Formen der „Gestaltung“ des (eigenen) Sterbens, der Bestattung und des Andenkens zur Wahl. Der Diskurs mit dem Leitartikel „Tod und Sterben. Anthropologisch-praktische Überlegungen“ eröffnet eine Debatte, die facettenreich Beiträge zu einer modernen Thanatologie zusammenträgt. Die Kommentare & Replik zeigen sehr eindringlich den pragmatistischen Charakter des interdisziplinären Projektes des Jahrbuchs, das mit einer Position zum Verhältnis von Anthropologie und Ethik einen normativen Beitrag zum Schwerpunkthema leistet.