Boris Lurie. Haus von Anita. Ausstellungskatalog
- 189 stránek
- 7 hodin čtení





"Riot Grrrl!" ist das erste deutschsprachige Werk über die Riot Grrrl-Szene, die in den 90ern aus Wut über Sexismus im Punk entstand. Es beleuchtet die Entwicklung aus der Perspektive von Frauen wie Kathleen Hannah und Corin Tucker, die in Fanzines und Songs ihre Forderungen artikulierten. Interviews ergänzen die Darstellung.
Von kulturellen Außenseitern und Sonderlingen. Essay
Ein literarischer Essay über kulturelles Leben im Schatten. »Ich muss von irgendwo anders in dieses Universum gekommen sein, weil ich ein totaler Außenseiter bin«, hat der afroamerikanische Saxofonist Johnny Griffin einmal erklärt. Sun Ra hat diese Idee in seinem Konzept des Afrofuturismus aufgegriffen. Außenseiter wie Sun Ra hat Jonas Engelmann in seinem Buch »Dahinter. Dazwischen. Daneben.« versammelt. Die einen wollten nicht mitmachen. Die anderen durften nicht. Und wiederum andere sind zwar Teil des Kulturbetriebs, gelten dort jedoch als Sonderlinge. In den Porträts der Künstler:innen werden kulturelle Konzepte präsentiert, die völlig aus ihrer Zeit gefallen scheinen, in Konflikt zum kulturellen oder politischen Konsens standen oder schlicht zu fremdartig waren, um ein breites Publikum zu finden. Jonas Engelmann zieht dabei keine Grenzen zwischen Hochkultur und Popkultur, Comic, Literatur, Wissenschaft, bildender Kunst oder Film: Elfriede Jelinek steht gleichberechtigt neben Jeffrey Lewis, Björk neben Calvin & Hobbes.
Politische Interventionen im Comic
»Warum fördert das Bildungssystem so etwas, es ist weder klug noch gesund«, echauffierte sich ein Mitglied des McMinn County Board of Education im Januar 2022 während einer Diskussion um Art Spiegelmans Comic »Maus«, an deren Ende die Streichung dieses wichtigen Werkes zum Verständnis des Holocaust aus dem Lehrplan stand. Nicht zum ersten Mal ist ein Comic in die Kritik geraten, immer wieder sind Zeichner politisch angeeckt oder haben sich mit ihren Arbeiten in gesellschaftliche Debatten eingemischt. Von solchen Künstlern und Comics erzählt dieses Buch, von feministischen Kämpfen, Krieg und Diktatur, dem Umgang mit Behinderung und Krankheit, von Enge und Befreiung, Spott und Terror und dem Politischen des Privaten.
40 Jahre keine Zukunft Punk hat viele Stimmen und viele Gesichter, ist laut, ungestüm, herausfordernd und aggressiv. Punk kann dazu anleiten, Fragen zu stellen, sich immer wieder verblüffen zu lassen, in Bewegung und kritisch zu bleiben. Für die AutorInnen des Buches »Damaged Goods« (Ventil Verlag) war Punk prägend für das eigene Leben, hat Weichen gestellt und ist häufig Motor für das eigene Schaffen. In über 150 Texten werden die unterschiedlichen Gesichter und Stimmen von Punk, die lauten wie die leisen, gewürdigt und bilden einen Querschnitt durch vier Jahrzehnte »No Future«. Die AutorInnen laden zu einer musikhistorischen Bildungsreise – Lieblingsplatten, übersehene Perlen und Klassiker werden vorgestellt und bilden zusammen eine sehr persönliche Punkgeschichte, die der Vielstimmigkeit der Subkultur näherkommt als ein monografisches Werk dies leisten könnte. Mit Texten von Simon Reynolds, Kevin Vennemann, Frank Witzel, Kerstin Grether, Klaus Walter, Klaus Bittermann, Hans Nieswandt, Katja Kullmann, Diedrich Diederichsen, Christina Mohr, Jeffrey Lewis und über hundert weiteren.