Philipp Tingler beschreibt in seinem Erstlingswerk mit spitzer Boshaftigkeit und Sarkasmus das Leben zwischen Studium und Assistenzjob. Er thematisiert alltägliche Situationen wie Einkaufen, Partys und Freundschaften, während er den Schmerz der banalen Dramen des Lebens beklagt und verspottet.
Philipp Tingler Knihy






Gustav bewohnt mit seiner Großmutter ein Haus namens Fischtal und lebt inmitten einer Gesellschaft, deren größte Sorge es zu sein scheint, dass die Putzfrau heimlich das Konfekt isst. Doch je mehr er im Fischtal über seine Familie erfährt, desto deutlicher wird ihm, dass es mit dem Nervenkostüm dieser Verwandtschaft nicht zum Besten steht. Man zahlt einen Preis für das Wahren der Fassade. Als die Großmutter Jahre später stirbt, kehrt Gustav zur „Sichtung der Erbmasse“ ins Fischtal zurück. Es ist sein letzter Besuch in der Festung einer Welt, wo kühler Realitätssinn, glatte Oberfläche und puritanische Sittenstrenge gepredigt werden und über andere Menschen streng Gericht gehalten wird. Aber dabei immer griffbereit in der krokodilledernen Handtasche stets griffbereit: der silberne Flachmann und die Pillendose von Cartier.
Für Franziska ist es das wichtigste Abendessen ihres Lebens. Oder wenigstens in diesem Jahr. Ihre Karriere hängt davon ab – und die läuft nicht so ganz nach Plan in letzter Zeit. Das stresst Franziska ebenso wie der bevorstehende Besuch ihres Bruders. Wenigstens ist in ihrer Ehe alles in Butter. Oder nicht? Jedenfalls steht ein wichtiges Abendessen an, doch dann platzt Conni Gold ins Haus. Die Freundin von Felix, die niemals ein Blatt vor den Mund nimmt – und gar nichts mehr läuft nach Plan.
»Ich bin aufgewachsen in einer Sphäre, wo man nicht mal dann sagt, was man denkt, wenn das Haus in Flammen steht«, erklärt Lauren ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Oskar Canow. Denn Oskar will eine Therapie machen, für seinen Freund Viktor. Dort soll er stellvertretend dessen Eheprobleme vorbringen – und das in einem gesellschaftlichen Milieu, wo man nichts mehr fürchtet als Peinlichkeit, wo Schein und Einbildung so real sind wie Botox-Spritzen und Diätpillen, wo Partygeschwätz das Leben ersetzt und der Psychotherapeut kleine Aufwallungen des Gemüts zu glätten hat wie der Schönheitschirurg die Haut. »Es gibt einfach keine Version dieses Szenarios, die nicht katastrophal endet« – so bewertet Lauren Oskars Plan. Und sie hat recht. Oder doch nicht?
Wir leben in einer Gesellschaft, die ständig in Bewegung ist. Dabei drohen die Umgangsformen bisweilen auf der Strecke zu bleiben. Aber nun ist Hilfe in Sicht! Philipp Tingler hat ein Vademecum verfasst, das die wichtigsten Akteure und die vielfältigen Benimm- und Bewältigungsregeln der grenzenlosen Reisewelt unserer Tage erklärt – darunter auch Etikettefragen, die Ihnen sonst niemand beantwortet: Wie führt man ein Gespräch im Zug? Was zeichnet einen guten Beifahrer aus? Gibt es einen Dresscode fürs Flugzeug? Und lohnt es sich, den defekten Mietwagen mit einem Ast zu schlagen? Illustriert von Daniel Müller und erweitert mit einem praktischen Stichwort-Register, ist dieses Kompendium ein unentbehrlicher Begleiter für den modernen reisenden Menschen. Es umfasst zusätzlich ein großes Abc aller Begriffe rund ums Reisen sowie ein enzyklopädisches Kapitel zur mobilen Gesellschaft, das die Typen der Reisenden samt Zubehör und Zielen erläutert.
Ich bin ein Profi
Mit Fotos des Autors