Johann G. scharrt bereits in den Startlöchern. Angesichts der großen Unzufriedenheit mit den Regierenden scheint sein politischer Aufstieg vorprogrammiert. Doch das sollte er nicht sein. Denn G. gehört zu den führenden Personen in Österreich, was die Anstachelung zu Hass und Menschenfeindlichkeit anbelangt. Er ist die Speerspitze einer Politikerriege, die das Zusammenleben in Österreich in seinen Grundfesten erschüttern will. Wie sehr und mit welchen Mitteln, zeigt dieses faktenreiche Buch, das niemanden aus der Verantwortung entlässt.
Alexander Pollak Knihy



Die Wehrmachtslegende in Österreich
- 189 stránek
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Der Autor beleuchtet die bislang unaufgearbeitete Entstehungsgeschichte und Entwicklung eines zentralen vergangenheitspolitischen Mythos der österreichischen Nachkriegszeit, nämlich der Legende von der „sauberen Wehrmacht“. Die Brisanz des Themas zeigt sich an den heftigen Auseinandersetzungen, die durch jene Wehrmachtsausstellung ausgelöst wurden, die ab 1995 dazu angetreten war, das bis dahin gültige Wehrmachtsbild anzugreifen und zu widerlegen. Diesen Kampf um ein zentrales Geschichtsbild nimmt das vorliegende Buch als Ausgangspunkt, um die Nachkriegsgeschichte der Wehrmachtslegende zu durchleuchten und anhand der Medienberichterstattung nachzuzeichnen. Anhand der Entwicklungsgeschichte der Wehrmachtslegende wird deutlich sichtbar, wie von Seiten der Medien nach 1945 mit der Frage von Schuld und Verantwortung für die NS-Verbrechen umgegangen, welchen Erinnerungen Raum geboten und welche Aspekte der NS-Zeit tabuisiert wurden. Das Buch hinterfragt den Zusammenhang zwischen österreichischem Opfermythos und der Darstellung der „einfachen“ Soldaten als unschuldiges Kollektiv, zwischen Stalingradmythos und Wehrmachtslegende und analysiert die Rolle der zahlreichen vergangenheitspolitischen Affären und Skandale der Zweiten Republik.
Der ausgebliebene Skandal
Diskurshistorische Untersuchung eines Wiener Gerichtsurteils
Ein Rechtsfall, ein Richter, ein Urteil - und kein Skandal. Auf den ersten Blick ist das nicht jener Stoff, aus dem spannende Geschichten gemacht sind. Der Eindruck täuscht: Der hier behandelte Rechtsstreit berührt die brisanten Themen Rechtsextremismus, Biologismus und Nationalsozialismus. Und der über den Fall entscheidende Einzelrichter Ernest Maurer ist weder unbekannt noch unbestritten. Im vorliegenden Buch untersuchen die Sprachwissenschaftler Alexander Pollak und Ruth Wodak mithilfe eines diskursanalytischen Methodeninstrumentariums, ob aus Inhalt, Argumentation und Terminologie des betreffenden Urteils- begründungstextes Hinweise auf eine mögliche politisch-ideologische Befangenheit von Ernest Maurer abzuleiten sind. Die Analyse von Pollak und Wodak lässt nicht nur eindeutige Schlussfolgerungen zu. Sie wirft darüber hinaus auch die Frage auf: Welches Wertebild, welche Toleranzschwelle oder welches Desinteresse hat eine (juristische und mediale) Öffentlichkeit, die derartige Aussagen stillschweigend hinnimmt? Abschließende Kommentare von Alfred J. Noll und Peter Warta beleuchten aus juristischer Perspektive Aspekte der österreichischen Gerichtsbarkeit.