Knihobot

Theodora Becker

    Grenzsteine
    Dialektik der Hure
    • Dialektik der Hure

      Von der ›Prostitution‹ zur ›Sex-Arbeit‹

      Was eigentlich verkauft die Hure dem Freier? Was ist dieser »Sex«, den sie feilbietet, und woran bemisst sich sein Wert? Der Unmöglichkeit einer einfachen Antwort auf diese Fragen liegt die Ambivalenz zugrunde, mit der die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft auf die Prostituierte und ihr Gewerbe blickt. Die Hure ist in den Worten Walter Benjamins »Verkäuferin und Ware in einem«, sie verdinglicht sich zum käuflichen Objekt und bleibt doch unverfügbares Subjekt. Bis in die Debatten der aufgeklärten Gegenwart erscheint sie zugleich als preisgegebenes Opfer und arbeitsscheue Betrügerin, die Prostitution als unverzichtbare Einrichtung und zu bekämpfendes Übel. Wie sehr das auch mit dem bürgerlichen Blick auf Frauen und ihre Körper zu tun hat, der zu jeder Zeit Kontrolle und Voyeurismus, Distanz und Neugier gleichermaßen ist, untersucht Theodora Becker in ihrer Dialektik der Hure und fragt nach der Ambivalenz der sexuellen Ware, die diesen Zuschreibungen und Umgangsweisen zugrunde liegt. Dabei verfolgt sie anhand der Prostitution den Zusammenhang von Subjektivität, Sexualität, Warenform und Arbeit in der bürgerlichen Gesellschaft sowie seine Wandlungen seit dem 19. Jahrhundert und spielt mit der Sehnsucht des Lesers, hinter den Vorhang zu blicken, um einen verstohlenen Blick auf die dort arbeitenden Huren zu erhaschen.

      Dialektik der Hure
    • Grenzsteine

      Beiträge zur Kritik der Gewalt

      Das Buch „Grenzsteine“ ist Rolf Tiedemann gewidmet. Inhaltlich wird der Impuls seiner neben der philologischen Editionstätigkeit verfassten Arbeiten aufgenommen: Der Band entwirft in einer Reihe von Aufsätzen eine globale Perspektive kritischer Theorie. Es soll der Zusammenhang der Gegenwart – das Verhängnis der Vorgeschichte – erhellt werden, indem gefragt wird, was der gewaltsame Zerfall von Gesellschaften weltweit und das Schwinden von Fortschrittsutopien für kritische Gesellschaftstheorie bedeuten. Wenn das Denken wiederholt an eine Grenze stößt, die sich gegenüber jeder noch so großen Kraftanstrengung beharrlich zeigt, ist es um dessen Wirkung düster bestellt. Die Texte dieses Bandes sind an jener Grenze angesiedelt, an der das Denken dennoch versucht, über sich hinauszuweisen, indem es – auf seine eigene Ohnmacht reflektierend – in eine bestimmte Form von Praxis übergeht. In seiner Selbstkritik soll auch das Unzureichende jener Praxis gegenüber dem, worauf der utopische Impuls des Denkens einst zielte, herausgestellt werden. Von diesem bleibt bloß die Hoffnung, dass sich in dieser Selbstkritik die Möglichkeit einer vernünftigen Gesellschaft letztlich doch noch offenbare.

      Grenzsteine